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Bluetooth verspätet sich deutlich

Von verschiedenen Beteiligten am Bluetooth-Projekt ist zu hören, daß der angestrebte Termin Ende 1999 für den Schritt in die Öffentlichkeit wohl nicht einzuhalten sein wird. Das ist das Ergebnis eines „Unplugged Fest“ im französischen Nizza, an dem in der vergangenen Woche alle wichtigen Bluetooth-Unternehmen teilnahmen.

Bluetooth will einen Chip entwickeln, der die Übertragung von Sprache und Daten mit bis zu 1 MBit/s via Funk erlaubt und das Verkabeln von Rechnern, Telefonen und Peripheriegeräten überflüssig macht. Alle Informationen der angebundenen Geräte werden automatisch an einen zentralen Rechner gesandt. Die Reichweite der Funkwellen im Bereich der Ultrahochfrequenz beträgt bis zu 100 Meter.

Bluetooth ist ein offener Standard, der von der Bluetooth Special Interest Group entwickelt wird. Ericsson ist Gründungsmitglied dieser Gruppe, weitere prominente Mitglieder sind Intel (Börse Frankfurt: INL), Nokia, Toshiba, IBM (Börse Frankfurt: IBM) und 3Com, aber auch BMW und Casio. Insgesamt gehören dem Bluetooth-Konsortium mehr als 700 Firmen an.

„Ich glaube nicht, daß Sie Bluetooth-Anwendungen noch dieses Jahr zu Gesicht bekommen“, erklärte der Chef des kalifornischen Unternehmens Conexant Systems, Dwight Decker, in der US-Presse. „Es gibt noch haufenweise Probleme, so daß mit einem Auftauchen der Technik vor Mitte 2000 kaum zu rechnen ist“, fügte er hinzu.

Die Gründe für die Verzögerung sind nicht klar – es werden sowohl Abstimmungsschwierigkeiten zwischen den beteiligten Unternehmen als auch Softwareprobleme genannt – schließlich müssen die verschiedensten Chiparchitekturen und Betriebssysteme berücksichtigt werden.

„Es arbeiten eine Menge Leute an Bluetooth, aber es gibt keinen Zweifel, daß wir noch einen weiten Weg bis zum Auftauchen der ersten interoberabilen Produkte auf dem Markt zu gehen haben“, erklärte der Analyst Kenneth Taylor von Kenneth Taylor & Associates aus Medford, Oregon. Als bezeichnend sieht Taylor das Fehlen großer Anwendungsdemonstrationen von Bluetooth auf der gerade zu Ende gegangenen Comdex in Las Vegas an. Lediglich angekündigt haben eine Reihe von Firmen den Einsatz der neuen Local-Area-Network-Technologie, die Kabelsalat in Zukunft vermeiden helfen soll.

ZDNet.de Redaktion

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