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Pfeiffer geehrt

Der Ex-Chef von Compaq (Börse Frankfurt: CPQ) und jetzige Intershop-Chairman Eckhard Pfeiffer hat gestern in New York den Global Leadership Award des American Institute for Contemporary German Studies entgegengenommen. Vor Pfeiffer wurden bereits der frühere Chef der Bundesbank Karl Otto Pöhl und der Telekom-Boß Ron Sommer mit der Auszeichnung bedacht.

Eckhard Pfeiffer trat Anfang Oktober dieses Jahres den Posten als Aufsichtsratsvorsitzender beim in Jena gegründeten E-Commerce-Unternehmen Intershop an. Er fungiert nach Angaben von Intershop nicht so sehr als Manager, sondern vielmehr als eine Art „Wachhund“ des Unternehmens. Seine Zentrale ist wie schon zu Compaq-Zeiten in Houston, Texas.

Pfeiffer sagte Ende September gegenüber der Ziff-Davis-Publikation PC Week Online: „In den vergangenen vier, fünf Monaten habe ich mir viele Jobs angesehen. Dann habe ich mich dafür entschieden, keinen neuen Manager-Posten anzunehmen.“

Pfeiffer, 57, ist wie viele seiner Manager-Kollegen in der US-Computerbranche gebürtiger Deutscher. Er begann seine Karriere 1962 beim deutschen Elektrokonzern Telefunken. Von 1963 bis 1983 arbeitete er bei Texas Instruments, danach ging er zu Compaq, zunächst als Vice President für Europa, dann kletterte er im Oktober 1991 als Chief Executive Officer auf den Gipfel der Macht.

Unter seiner Führung steigerte das Unternehmen seine Umsätze von 3,27 Milliarden Dollar im Jahr 1991 auf 31,2 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr. Dadurch überholte Compaq IBM (Börse Frankfurt: IBM) als weltweit erfolgreichsten PC-Hersteller.

In den Jahren 1997 und 1998 schluckte Pfeiffers Firma dann Tandem Computer und Digital Equipment (DEC). Compaq schien nicht zu stoppen zu sein, die Aktie kletterte im Januar dieses Jahres auf den Höchststand von knapp über 50 Dollar, sackte aber nach einer Gewinnwarnung auf 23 5/8 Dollar ab.

Pfeiffer führte das Schrumpfen der Einnahmen auf den verstärkten Wettbewerb in der Branche zurück – und meinte damit in erster Linie den größten Konkurrenten Dell.

Mitte April dieses Jahres wurde Pfeiffer überraschend abberufen. Offenbar wollte die „graue Eminenz“ des Unternehmens, der Vorstandsvorsitzende und kommissarische Leiter des Unternehmens Dan Rosen, 65, wieder eine starke Hand beweisen. Ähnliches hatte er bereits 1991 getan, als er den damaligen Compaq-Chef und Mitbegründer Rod Canion feuerte, weil das Unternehmen damals – genau wie wie im April – die angepeilten Gewinnzahlen nicht erreicht hatte.

Kontakt: Intershop, Tel.: 040/237090

ZDNet.de Redaktion

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