Letzte Woche war David Smith, der Autor des Makro-Virus „Melissa“, zu einer langen Haftstrafe verurteilt worden (ZDNet berichtete). Erst jetzt wurde bekannt, dass er in den letzten Wochen vor dem Richterspruch in den Diensten der Rutgers University Foundation stand – als Computertechniker.
Die Universität erklärte, dass Smith den Job am 20. September erhielt, nachdem er sich auf eine Stellenanzeige hin gemeldet hatte. Der Virus-Autor war gegen eine Kaution von 100.000 Dollar aus seiner seit April andauernden Untersuchungshaft freigesetzt worden.
Über zwei Monate hinweg habe der als ruhig geltende Smith unerkannt die Rechner der Uni am Laufen gehalten. Erst am 3. Dezember, also eine Woche vor seiner Verurteilung, habe er den Campus verlassen. Als Grund für seine Kündigung gab er „persönliche Beweggründe“ an. „Nun wissen wir, was damit gemeint war“, erklärte die Uni-Sprecherin Pamela Blake.
Ende August dieses Jahres hatte der im März als mutmaßlicher Autor des verheerenden Virus verhaftete David Smith gestanden. „Smith gab zu, unter anderem den Macro-Virus ‚Melissa‘ verfasst zu haben und illegal in das System von AOL eingedrungen zu sein, um dort den Virus auszusetzen und den Rechner, mit dem er Melissa geschrieben hat, zerstört zu haben“, sagte Staatsanwalt Christopher Bubb damals.
Die US-Bundespolizei FBI hatte den Autor des Virus in Eatontown, New Jersey, gefasst. Der damals 30jährige David Smith war zu jener Zeit als Programmierer bei AT&T tätig.
Wie von ZDNet berichtet, nutzte Richard Smith, bekannter Bug-Jäger und Chef der US-Firma Phar Lap Software, zusammen mit dem schwedischen Studenten Fredrik Bjorck die umstrittene Seriennummer, die Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) heimlich den Anwendern seiner Büro-Software Word anheftete, um den Entwickler des Virus aufzustöbern.
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