Dell bleibt Intel (Börse Frankfurt: INL) vorläufig treu. Trotz der aktuellen Lieferprobleme wolle man sich nicht dem Konkurrenten AMD zuwenden, teilte das Unternehmen mit.
Auf die Frage, ob sein Unternehmen an eine Zusammenarbeit mit AMD denke, erklärte der Firmenchef Michael Dell gegenüber Analysten, man überlege sich zwar, wie man derartige Probleme in Zukunft verhindern könne. Derzeit sei man aber nicht in der Lage, sich von dem langjährigen Lieferanten Intel zu trennen.
Dell wird nach eigenen Angaben vom selben Problem verfolgt wie vor wenigen Wochen Gateway: Das Unternehmen führt sein mageres Quartalsergebnis unter anderem auf Lieferprobleme beim Prozessorenhersteller zurück.
Intel selbst gestand inzwischen ein, dass es bei den Pentium-III- und Celeron-Chips in den nächsten Monaten zu Lieferengpässen kommen könne. Das bedeutet für die PC-Käufer unter Umständen längere Wartezeiten, für die Hersteller Gewinnrückgänge.
„Es wird eine gewisse Knappheit in Teilen unserer Produktfamilie für die nächsten zwei Monate geben“, erklärte der Intel-Sprecher Howard High, kurz bevor Dell die Schuld für die Umsatzeinbußen auf den AMD-Konkurrenten schob.
Intel selbst führt die Lieferengpässe auf eine unerwartet hohe Nachfrage der PC-Hersteller zurück. „Wir konnten unsere eigenen Vorgaben einhalten. Aber es war uns nicht möglich, auf die stark wachsende Nachfrage im vierten Quartal einzugehen“, räumte High ein. Man arbeite daran, die Kapazitäten auszuweiten.
Dell hatte vorgestern bekanntgeben, im vierten Quartal nur 16 statt der erwarteten 21 Cents Gewinn pro Aktie einzufahren. Der PC-Hersteller ist der einzige große Computerproduzent, der allein auf Intel-Chips setzt. Vor drei Tagen hat HP erklärt, künftig in einigen Modellen auch Prozessoren von AMD einzubauen (ZDNet berichtete). Auch Gateway hatte vor kurzem erklärt, künftig wegen Intels Lieferproblemen wieder auf Chips des Konkurrenten zurückzugreifen.
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