Vivendi und Vodafone Airtouch wollen dem deutschen Konkurrenten und Übernahmekandidaten Mannesmann AOL Europe wegschnappen. Das berichtete der „Spiegel“ und bestätigte Vivendi. Vodafone-Chef Chris Gent habe bereits Kontakt zu Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff aufgenommen, um sich die Hälfte an AOL Europe zu sichern. Bertelsmann hatte bereits kurz nach der Fusion von AOL (Börse Frankfurt: AOL) mit Time Warner seinen Rückzug aus dem gemeinsam betriebenen AOL Europe erklärt.
Mannesmann seinerseits hatte erst Anfang der Woche in einer Erklärung die Gespräche mit AOL Europe über eine eventuelle Zusammenarbeit bestätigt. Man spreche „seit längerem mit verschiedenen Internet-Anbietern über eine Zusammenarbeit“, teilte der Konzern mit.
In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass Mannesmann-Chef Klaus Esser ein Angebot vorliegt, sich an AOL Europe zu beteiligen (ZDNet berichtete). Bertelsmann hält bisher 50 Prozent an dem Joint-venture. Nun soll der Gütersloher Konzern diesen Anteil vollkommen oder zumindest teilweise an die Konzernmutter AOL zurückgeben. Diese Anteile sollen dann „wenig später“ an Mannesmann weitergereicht werden.
Würde das von Vivendi und Vodafone gemeinsam betriebene „Multi Access Portal“ (MAP) mit AOL in Europa gemeinsame Sache machen, hielte Mannesmann schlechte Karten im Übernahmepoker in der Hand.
Erst vor wenigen Tagen und eine Woche vor Ablauf der Entscheidungsfrist um eine Übernahme von Mannesmann durch Vodafone hat der britisch-amerikanische Telekommunikationskonzern die Internet-Allianz mit der französischen Vivendi-Gruppe geschlossen. Wirksam wird die Vereinbarung aber nur, wenn die Übernahme von Mannesmann gelingt. Der Deal trifft Mannesmann vor allem deshalb, weil die Düsseldorfer selbst mit Vivendi bis vor wenigen Tagen in engen Verhandlungen über eine Fusion standen.
Der britische Konzern bietet 53,7 eigene Anteilscheine pro Mannesmann-Aktie an.
Kontakt:
„AOL“, „040“, „361590“>
Mannesmann-Hotline, 0800/2000950
Vodafone-Hotline: 0800/0887766
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