Cyber-Vandalen finden neue Opfer

MSN.com ist das jüngste der prominenten Internet-Opfer. Wie der Pressesprecher Tom Pilla berichtete, wurden die Server des hostenden Microsoft-Partners gegen 18 Uhr pazifischer Zeit von den „Denial-of-Service“-Attacken getroffen. Die Datengeschosse trafen die Server bis Mittwochmorgen. Tom Pilla weigerte sich, den Namen des Hosts bekannt zu geben, jedoch wurde angeblich nur einer von mehreren Webspace-Providern angegriffen, so dass MSN.com immer noch teilweise erreichbar war. Wenige Stunden vor MSN war der Online-Broker E-Trade nicht erreichbar. Allerdings sollen laut E-Trade von dem Ausfall nur wenige Kunden betroffen gewesen sein.

Die „Denial-of-Service“-Angriffe gegen populäre Sites in den USA haben jetzt auch das FBI auf den Plan gerufen. Die Ermittler der US-Bundespolizei sind dabei, Log-Files der betroffenen Sites auszuwerten, um Hinweise auf den oder die Urheber der Attacken zu finden. Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch gaben sich die Sprecher aber recht einsilbig.

US-Justizministerin Janet Reno sagte bei einer Pressekonferenz: „Momentan kennen wir die Motive dieser Angriffe nicht, aber es sieht so aus, als würden sie versuchen, den E-Commerce zu stören.“ Reno erklärte, das FBI würde mit den lokalen Behörden sowie den betroffenen Firmen zusammenarbeiten, um den oder die Täter ausfindig zu machen.

Der Chef des US-Infrastruktur-Sicherheits-Centers, Ronald Dick, rief die Internet-Gemeinde dazu auf, auf die Sicherheit ihrer Server zu achten: Ein großer Teil der manipulierten Anfragen käme über die Maschinen unbeteiligter Dritter, die ihre Server nicht ausreichend gesichert hätten.

Das FBI schließt nicht aus, dass manche der Angriffe von Nachahmern gestartet wurden oder von außerhalb der Vereinigten Staaten kommen. Ronald Dick sagte, die FBI-Agenten würden „jedem einzelnen Hinweis nachgehen“ und „soviel Personal als nötig“ für den Fall abstellen. Bei den Angriffen könnte es sich sowohl um eine koordinierte Form von Cyber-Terrorismus handeln, als auch um einen „Dumme-Jungen-Streich“, da die Angriffe technisch nicht schwierig durchzuführen seien.

Ein weiteres Opfer der Attacken am Mittwoch war ZDNet.com. Als Auswirkung der „Denial-of-Service“-Attacken sind in den USA die Börsenkurse für Internet-Werte nach einer lange anhaltenden Hausse erstmals wieder gefallen.

Kontakt:
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Yahoo, Tel.: 089/231970

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Amazon.de, Tel.: 01805/354990

ZDNet.de Redaktion

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