Categories: Unternehmen

400.000 neue Jobs durch Flatrate

Schafft oder vernichtet das Internet Arbeitsplätze? Jetzt mischt sich AOL Europe mit einer neuen Studie in die Diskussion: Die Untersuchung besagt, dass durch die Einführung einer Flatrate in Deutschland kurzfristig bis zu 400.000 Arbeitsplätze entstehen könnten. Sie wurde erstellt vom Europäischen Institut für internationale Wirtschaftsbeziehungen (EIIW) (www.euroeiiw.de) der Universität Potsdam.

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Haushalte und Unternehmen das Internet „deutlich unterhalb des Optimums“ nutzen. Die Gutachter: „Je höher die Netzpreise, desto geringer die Internet-Nutzung.“ Zudem habe ein Preisvergleich innerhalb von zehn EU-Ländern ergeben, dass die deutschen User die Internet-Nutzung in den Abend- und Nachtstunden am zweitteuersten zu stehen kommt. Nur in Spanien ist die abendliche Runde im Web teurer.

Die Autoren der Studie rechnen wie folgt: Die gesamte deutsche Informationswirtschaft hat 1998 2,8 Prozent aller Angestellten beschäftigt, aber innerhalb dieses Jahres 21,8 Prozent des gesamten Beschäftigungs-Zuwachses generiert. Die Wirtschafts-Experten errechneten ausgehend von diesem Zahlenmaterial, dass bei der Einführung einer Flatrate – das bedeutet für sie Absenken der Telefongebühren für das Internet um 20 bis 50 Prozent – das Bruttoinlandsprodukt um 0,5 Prozent oder 19 Milliarden Mark steigen würde. Von diesem Impuls erwarten sich die Autoren der Studie besagte 400.000 neue Arbeitsplätze.

Gleichzeitig wird davor gewarnt, dass Deutschland den Anschluss an die Weltwirtschaft verliert. Als Vergleichsgröße werden die USA herangezogen: Die Zahl der Internet-bezogenen Arbeitsplätze sei vom ersten Quartal 1998 mit 1,6 Millionen Beschäftigten auf 2,3 Millionen im ersten Quartal 1999 gewachsen.

Dem Internet-Boom stehen laut den Autoren der Studie noch die geringe Zahl von entsprechend ausgerüsteten Computer-Arbeitsplätzen in Schulen, die Zurückhaltung der Regierung und Behörden sowie die hohen Kosten für Unternehmen und Haushalte entgegen. Der Leiter der Studie, Paul Welfens, regte an, die Sprachtelefonie und den Datenverkehr für das Internet getrennt abzurechnen. Technisch sei das kein Problem. Nicht zuletzt wurden kapazitätsorientierte Abrechnungsmodelle für Anbieter von Internet-Zugängen gefordert.

AOL-Hotline Deutschland, Tel.: 01805/313164

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

22 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

2 Tagen ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

2 Tagen ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

2 Tagen ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

2 Tagen ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

2 Tagen ago