Die „San Jose Mercury News“ berichten von einem stillen Krieg zwischen Intel (Börse Frankfurt: INL) und Sun Microsystems (Börse Frankfurt: SSY). Der Prozessorhersteller soll der Java- und Workstation-Firma vorwerfen, das Sun-eigene Unix-Betriebssystem Solaris nur halbherzig auf den kommenden 64-Bit-Chip Itanium auszulegen.
„Wir können keinerlei Unterstützung ausmachen“, sagte Intel-Manager Paul Otellini auf Nachfrage über das Engagement von Sun in Sachen Solaris-Portierung. „Sie sind überhaupt nicht bei der Sache“, schlug sein Kollege Ron Curry in die selbe Kerbe.
Ende Oktober vergangenen Jahres hatte Sun noch verkündet, alles in seiner Macht stehende für eine Maßschneiderung seines Workstation-Betriebssystems auf den ehemals unter dem Namen Merced bekannten Prozessor zu tun.
Damit wiederholte Sun Aussagen der Rivalen Microsoft (Börse Frankfurt: SSY), IBM (Börse Frankfurt: IBM) und – nach anfänglichem Zögern – auch Hewlett-Packard (HP; Börse Frankfurt: HWP), die ihre Systeme bereits auf die IA-64-Architektur des Chips zugeschneidert haben. Die genannten Konkurrenten haben sich in der „Trillian Group“ (www.linuxia64.org) zusammengeschlossen.
Allerdings musste der Sun-Produktmanager Jonathan Han schon damals einen gewissen „Rückstand auf die Konkurrenz“ einräumen. Er erklärte damals, die Schuld liege bei Intel, das keinen Prototypen des neuen Chips an Sun herausgeben wolle.
Heute will Sun nichts von einem Rückstand wissen: „Ich kann mich der Meinung nicht anschließen, wonach wir nicht ernsthaft an einer Portierung arbeiten würden“, sagte Sun-Sprecher David Harrah. „Das ist ganz einfach nicht wahr. Solaris war sogar eines der ersten Systeme, die auf dem neuen Chip gelaufen sind“.
Der Verkauf des neuen Intel-Prozessors soll in der Mitte dieses Jahres beginnen.
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