Categories: Unternehmen

EU: Elektronikschrott zurück an Hersteller

Wohin mit alten Computern und Elektronikschrott? Die EU-Kommission überlegt seit längerem, eine Elektronikschrott-Verordnung zu erlassen, die ähnlich wie die Altauto-Verordnung funktioniert. Die FAZ hat am Donnerstag vorab neue Detail des Verordnungsentwurfes veröffentlicht. Demnach sollen die Hersteller gezwungen werden auch Geräte, die vor dem Inkrafttreten des Erlasses gekauft wurden, zurückzunehmen. Und zwar kostenlos.

Die Hersteller haben die Nachricht am Donnerstag relativ gelassen aufgenommen. Bei Siemens hieß es „Das ist ja schon lange bekannt“. Die Computer-Produzenten sind also vorgewarnt und haben sich zumeist schon auf die Verordnung eingestellt.

IBM beispielsweise bietet seinen Kunden seit 1991 die Rücknahme von Maschinen an. Für die Verschrottung eines IBM-PCs wird eine Pauschale von 25 Mark fällig, ein Großrechner kostet 2200 Mark. „Wenn die EU will, dass die Hersteller die Rechner kostenlos zurücknehmen, wird das die Produktionskosten steigen lassen“, so der Unternehmensbeauftragte für Produktumweltschutz, Reinhard Höhn gegenüber ZDNet. „Aber ob deshalb auch die Preise steigen ist eine reine Marketingentscheidung.“ Laut IBM bleiben nach der Zerlegung der Rechner nur 1,1 Prozent Sondermüll zurück, 24 Prozent wird teilweise recycel, der Rest komplett wiederverwertet.

Auch beim Grafikkartenhersteller ATI wird der Umweltgedanke immer wichtiger: Der Techniker im Marketing Norbert Kuperjans sagte gegenüber ZDNet: „Die Zusammenarbeit mit Distributions- und Integrationspartnern wird immer wichtiger. Unsere OEMs treten mit dem Umweltgedanken an uns heran und wir setzen das dann um. Beispielsweise indem wir recycelbare Platinen ohne kritische Stoffe verarbeiten.“

Der Entwurf der EU-Kommission soll im März vorgelegt werden. Von der Verordnung werden voraussichtlich Computer, Telekommunikations- und Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik, medizinische Geräte und Elektrowerkzeug betroffen sein. Angeblich fallen in der EU jedes Jahr sechs Millionen Tonnen Elektroschrott-Abfall an.

Kontakt:
Siemens-Hotline, Tel.: 01805/333226
ATI, Tel.: 089/665150

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

19 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

2 Tagen ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

2 Tagen ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

2 Tagen ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

2 Tagen ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

2 Tagen ago