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Intel soll Playstation II verdrahten

Der japanische Elektronikriese Sony bestätigte Verhandlungen mit dem Weltmarktführer in Sachen Chips Intel (Börse Frankfurt: INL). „Wir sprechen mit Intel über Home Appliance Networks der nächsten Generation, haben uns aber noch nicht auf Details geeinigt“, erklärte ein Sony-Sprecher gegenüber ZDNet. Beide Firmen haben dasselbe Ziel: Beim Vernetzen von Haushalten eine führende Rolle einzunehmen.

Schon im Herbst vergangenen Jahres hatte der Chef von Sony Computer Entertainment, Ken Kurtaragi, gegenüber ZDNet erklärt, die kommende Playstation 2 soll zum Zentrum künftiger Heimnetzwerke werden. Das entsprechende Netz wollte Kurtaragi möglichst selbst fertigen, ist nun aber offenbar auf fremde Hilfe angewiesen.

Intel hat erst vor wenigen Tagen eine neue „Communication and Networking Riser (CNR) Specification“ für ATX-Motherboards vorgestellt. Damit sollen OEMs (OEM = Original Equipment Manufacturer) vergleichsweise preiswerte Steckkartenlösungen für Heimnetzwerke in ihre Rechner integrieren können. Genau dieses Know-How für den Anschluss an PCs fehlt den Japanern.

Kurtaragi sprach im Oktober vergangenen Jahres von einem „Networked Digital Entertainment“, also einem digitalen Unterhaltungsnetz, das er plane. Die für das kommende Jahr angekündigte neue Konsole mache dabei nur den Anfang.

Ab 4. März 2000 will Sony Computer Entertainment seine neue Playstation 2 zunächst in den USA ausliefern. Die neue Konsole kann sowohl Audio-CDs als auch DVDs (Digital Versatile Discs) abspielen. Sie arbeitet mit einem gemeinsam mit Toshiba entwickelten Emotion-Engine-128-Bit-Chip und ist – natürlich – netzwerkfähig.

Bereits vor einem Jahr hatte Sony bei Sun und Philips angefragt, um die Unterhaltungselektronik der beiden Konzerne mittels der von Sun entwickelten Jini-Technik in ein Heimnetzwerk einzubinden. Dazu soll Jini mit HAVi verknüpft werden, der Vernetzungstechnik für Unterhaltungselektronik von Sony und Philips. Die sich damals anbahnende Koalition zeitigte aber keine Ergebnisse.

Die Jini-Technik (sprich: „Dschini“) sorgt dafür, dass sich Geräte wie Drucker und Scanner, aber auch eine Stereoanlage und die Beleuchtung an ein Netzwerk anschließen lassen. Mit Jini sollen sich die Geräte selbst im Netz anmelden und andere Geräte über ihre Existenz und Funktion informieren. Jini ist ein Java-basiertes Protokoll und soll mit allen Betriebssystemen in jeder Art von Netzwerk zusammenarbeiten können.

In Konkurrenz zu Jini steht die Microsoft-Technik „Universal Plug and Play“, die im Gegensatz zu Jini/HAVi den PC mit Windows zum Mittelpunkt des Heimnetzwerks macht. Beim Gegenstück von Sun kann prinzipiell jedes angeschlossene Gerät die Steuerung des Netzwerkes übernehmen.

Ebenfalls am Rennen um einen Heimnetzwerk-Standard beteiligt sind Novell mit der Schnittstelle Nettop und Cisco mit seinem Heim-Routern.

Kontakt:
Intel, Tel.: 089/991430
Sony Computer Entertainment, Tel.: 069/665430

ZDNet.de Redaktion

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