Hannover – Bundeskanzler Gerhard Schröder hat am gestrigen Abend die CeBIT 2000 offiziell eröffnet. Dabei versprach er Abhilfe für den gravierenden Fachkräftemangel in der Branche. Ausländische Experten sollten „unbürokratisch“ Visa erhalten – ähnlich der aus den USA bekannten „Green Card“. Gleichzeitig gab er den anwesenden Unternehmensführern mit auf den Weg, dass sie verstärkt arbeitslose deutsche Ingenieure für den Einsatz im Telekommunikations- und Informationstechnologie-Sektor umschulen sollten.
Schröder widersprach damit Aussagen des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesarbeitsministerium (www.bma.bund.de), Gerd Andres, im Vorfeld der CeBIT. Dieser hatte erklärt, den oft zitierten Arbeitskräftemangel in der deutschen IT- und TK-Industrie gebe es gar nicht.
Andres wies noch in der vergangenen Woche Forderungen der Wirtschaft, den Fachkräftemangel im Ausland zu decken, scharf zurück: „Ohne dass ein konkreter Bedarf festgestellt wird, werden wir die Bedingungen des deutschen Arbeitserlaubnisrechts nicht einfach über Bord werfen. Wer EDV-Spezialisten aus dem Ausland beschäftigen möchte, soll diesen Bedarf konkret nachweisen“, erklärte der sozialpolitische Sprecher der SPD-Fraktion damals.
Unter anderem das Marktforschungsinstitut IDC warnt davor, dass Deutschland unter dem Fachkräftemangel in der Computerbranche besonders leiden werde. Laut Studie werden im Jahr 2002 hierzulande 200.000 Stellen nicht besetzt werden können.
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