Hannover – Zu Beginn der CeBIT hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder eine „Greencard“ für ausländische IT-Fachkräfte in Aussicht gestellt und damit eine lebhafte Diskussion ausgelöst (ZDNet berichtete). Jetzt hat sich mit dem Bonner Linux-Dienstleister ID-Pro auch ein Unternehmen aus dem Open-Source-Umfeld hinter die Initiative des Regierungschefs gestellt.
Der Boom des kostenlosen Betriebssystems habe dazu geführt, dass man den steigenden Bedarf an Fachkräften kaum noch am deutschen Arbeitsmarkt decken könne, erklärte ID-Pro-Vorstandssprecher Daniel Riek auf der CeBIT: „Daher unterstützten wir auch entschieden den Greencard-Vorstoß von Bundeskanzler Schröder.“
Gerade im Open-Source- und Linux-Umfeld werde Software im Internet ohne Rücksicht auf nationale Grenzen entwickelt. Für sein Unternehmen sei es unerlässlich, „hochqualifizierte Mitarbeiter aus allen Teilen der Welt hier in Deutschland ohne bürokratische Hindernisse beschäftigen zu können“, erklärte Riek. Sein Unternehmen sucht allein in diesem Jahr für den Aufbau eines flächendeckenden Angebots in den Bereichen Consulting und Support sowie Entwicklung 80 bis 100 Spezialisten. Quereinsteiger hätten nach seinen Angaben „hervorragende Chancen“.
Durch Schröders „Greencard“-Pläne ist neue Bewegung in die Diskussion um den Mangel an IT-Fachkräften gekommen. Während sich die Wirtschaft zustimmend zur „Greencard“ äußert, fürchten konservative Politiker eine Einwanderungswelle nach Deutschland. Die Bundesanstalt für Arbeit hat unterdessen Zweifel daran angemeldet, dass es tatsächlich einen Mangel an Arbeitskräften in der deutschen Informations- und Kommunikationsindustrie gebe. Die Behörde ließ verlauten, das Problem werde überschätzt.
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