Amazon will sich offenbar nun auch in Europa das Patent für seine „One Click“-Einkaufstechnik sichern. Beim Europäischen Patentamt (www.european-patent-office.org/…) hat der Online-Händler dieses zumindest beantragt.
„Das bedeutet vorläufig, dass sie das Patent haben wollen – ob sie es bekommen ist natürlich eine andere Frage“, erklärt der auf Patenrecht spezialisierte Anwalt Jochen Krieger gegenüber ZDNet. Bis zur Erteilung des Patents könnten noch Jahre vergehen, denn „der Weg zum europäischen Patent ist ein dornenvoller Weg“, so Krieger.
Er selbst hält das Unterfangen für wenig aussichtsreich: „Sie wollen sich doch nur eine Idee patentieren lassen und keine Lehre zum technischen Handeln, es ist fraglich, ob sie damit durchkommen“. Zunächst muss der Antrag in ein Prüfungsverfahren gehen, für das Amazon 1431 Euro (rund 2700 Mark) zu zahlen hat.
In den USA hatte Amazon den Urheberrechtsschutz am 27. Juni 1997 beantragt. Bereits Ende September 1999 konnte sich der Buchhändler das Patent auf die „One Click“-Einkaufstechnik sichern. Mit einem Mausklick ist damit der gesamte Bestellvorgang erledigt. Auch der Konkurrent Barnesandnoble.com nutzte diese Technik – und hat nun eine Klage wegen Patentrechtsverletzung am Hals.
Der Gründer der Free Software Foundation und des GNU-Projekts sowie Grundsteinleger für Linux, Richard Stallman (www.gnu.org/…), hat deswegen bereits im Dezember vergangenen Jahres zum Boykott des Online-Buchhändlers aufgerufen (ZDNet berichtete).
Der ehemalige Verbündete Timothy O’Reilly, Chef des Computerverlages O’Reilly & Associates, kritisierte Anfang März in einem offenen Brief, dass sich Amazon eine „alltägliche Geschäftsidee“ und damit den Freischein zum Abkassieren angeeignet habe.
Kontakt:
Amazon.de, Tel.: 01805/354990
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