Die Polizei in Wales hat am Samstag zwei 18-Jährige verhaftet, denen vorgeworfen wird, Informationen über 26.000 Kreditkarten ausspioniert und anschließend im Internet veröffentlicht zu haben. Einer der Verdächtigen behauptet, dass sich auch die Daten von Bill Gates unter den geposteten Nummern befinden.
Über zwei Monate hinweg hatten die selbternannten „Schutzheiligen des E-Commerce“, die Kreditkarten-Daten gesammelt und auf anonymen Sites gepostet. Die Behörden nahmen diese zwar immer wieder vom Netz, doch „Curador“, ein Alias, das die beiden Hacker gemeinschaftlich benutzten, eröffnete immer wieder neue Sites. In verschiedenen Interviews vor und nach seiner Festnahme hat der Hacker Raphael Gray bekannt gegeben, sie hätten nur die Schwächen des E-Commerce aufdecken wollen. „Wir werden erst aufhören, wenn die E-Commerce-Sites sicherer sind oder wir verhaftet werden.“
Die beiden Hacker waren am Samstag in dem 550-Seelen-Ort Clynderwen festgenommen worden. Die Polizei verhörte die Teenager zwölf Stunden lang im Beisein ihrer Eltern und Anwälte und ließ sie gegen Kaution wieder frei. Geschädigt wurden Sites in den Vereinigten Staaten, Kanada, Thailand, Japan und Großbritannien.
Die Polizei machte zwar keinerlei Angaben darüber, wie es den beiden Walisern gelungen ist, die Daten zu sammeln, schätzte den entstandenen Schaden aber auf drei Millionen Dollar, rund sechs Millionen Mark. 26.000 Kreditkarten müssten ausgetauscht werden, so der Polizeisprecher. Außerdem müssen die Sicherheitslöcher auf den Web-Servern der E-Commerce-Sites beseitigt. Bisher ist noch nicht klar, ob die Karten von Unbefugten benutzt wurden.
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