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Linuxtag protestiert gegen Open-Souce-Zensur

Von offener Software hält das Bundesinnenministerium wohl viel, von offener Informationspolitik indes weniger: Wenige Tage, nachdem die Koordinierungs- und Beratungsstelle der Bundesregierung für Informationstechnik (KBSt) in einer im Web veröffentlichten Studie zum Einsatz von Open Source Software in der Bundesverwaltung geraten hatte, verschwand dieses Dokument wieder aus dem Internet. Dagegen wenden sich nun die Organisatoren des Linuxtags 2000 in einem offenen Brief (www2.linuxtag.de/…) an das Bundesinnenministerium.

„Die Entscheidung Ihres Ministeriums, die Studie zu entfernen, stößt in der Öffentlichkeit auf Befremden. Dieser Vorgang ist ungewöhnlich und widerspricht dem Gebot der Transparenz, welche die Verwendung öffentlicher Gelder begleiten sollte“, kritisieren die Initiatoren. Das Ministerium habe den Schritt mit der Aussage begründet, das Papier sei nur für den internen Gebrauch gedacht gewesen.

Die Organisatoren des Linux-Tags sind überzeugt, dass die kostenlose Software durch ihre „hohe Qualität und ihre vielfältigen Vorteile“ dazu beitragen könne, dass mit den Steuern der Bürger effizient umgegangen werde. Damit stünden sie nicht allein, schließlich hat Bundeswirtschaftsminister Werner Müller die Schirmherrschaft über den Linuxtag übernommen (ZDNet berichtete).

In dem offenen Brief wird das Innenministerium aufgefordert, die Studie wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und „öffentlich dem Eindruck entgegenzutreten, dass die wirtschaftlichen Interessen mächtiger Konzerne in Ihrem Haus mehr Gehör als die der Steuerzahler finden“. Um Ihren Forderungen größeren Nachdruck zu verleihen, haben die Initiatoren unter www2.linuxtag.de/… eine Unterschriftenkampagne gestartet, an der sich bis Dienstag vormittag bereits über 2000 Personen beteiligt haben.

Der der Linuxtag 2000 (www.linuxtag.de), findet vom 29. Juni bis 2. Juli im Stuttgarter Messezentrum statt. Als Aussteller werden in Stuttgart unter anderen Corel, Cyberport.de, AMD, Danka, Emlix, Envi.con, Fujitsu-Siemens, Frontsite, Hewlett-Packard (HP; Börse Frankfurt: HWP), IBM (Börse Frankfurt: IBM), ID-Pro, Innominate, Linuxcare, Mandrake Soft, SAP, Siemens IT Service und Suse vertreten sein. Der Eintritt zum Linux Tag ist mit Ausnahme des Business-Kongresses für die Besucher kostenlos.

Grundlagen und alles Wissenswerte zum Ein- und Umstieg vermittelt das große ZDNet-Special zum Thema Linux, das ständig aktualisiert wird.

Experten beantworten darin technische Fragen jeder Art und helfen mit Ratschlägen zu Installation und Betrieb weiter. Sowohl Einsteiger als auch versierte Linux-Nutzer haben im ZDNet-Linux-Diskussionsforum Gelegenheit zum Informationsaustausch mit Gleichgesinnten.

Kontakt:
Linuxtag-Infotelefon, Tel.: 01805/546898
Bundesministerium des Innern, Tel.: 0221/8060

ZDNet.de Redaktion

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