Der Chef der US-Bundespolizei FBI, Louis Freeh, hat vor einem Unterausschuss des US-Senats einen Bericht über die Bekämpfung von Online-Kriminalität abgegeben. Demnach hat seine Behörde 1998 in 547 Fällen ermittelt, weil Unbefugte sich Zugang zu Computern verschafft hatten, 399 der Verfahren wurden erfolgreich abgeschlossen. 1999 wurden bereits 1154 Ermittlungsverfahren eröffnet, das FBI konnte 912 davon aufklären.
Freeh sprach zwar nicht über die Denial of Service-Attacken (DoS) Anfang Februar, weil es sich um laufende Ermittlungen handelt, sagte aber, diese wären erst die Spitze des Eisbergs gewesen. Mit seinen weiteren Ausführungen forderte Freeh indirekt mehr Geld: Den Cyber-Attacken sei nur mit neuester Technik sowie ausreichend Personal beizukommen.
Der FBI-Chef erklärte, die Gesetzgebung hätte mit der sich rasch wandelnden Technologie nicht Schritt gehalten. Freeh sagte, seine Behörde arbeite deshalb mit dem US-Justizministerium zusammen, um neue Gesetzesvorschläge zu erarbeiten. Er regte an, der Verwaltung das Recht einzuräumen, einen Verdächtigen vorzuladen, ohne die zuständigen Gerichte zu konsultieren. „Wir verschwenden wertvolle Zeit und Ermittlungsarbeit, wenn wir jedesmal erst Gerichte in zahlreichen Bundesstaaten kontaktieren müssen“, so Freeh.
Als positiv bewertete der FBI-Chef die verstärkte internationale Zusammenarbeit. So sei während des Jahreswechsels Agenten der US-Bundespolizei in Staaten des Mittleren und Nahen Ostens Zugang zu den Computern der dortigen Behörden gewährt worden, um Hinweise auf bevorstehende Anschläge zu sammeln.
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