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EU führt Microsoft-Untersuchungen weiter

Die EU-Kommission will auch weiterhin die Geschäftspraktiken des Softwarekonzerns Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) unter die Lupe nehmen – unabhängig vom Ausgang des Kartellrechtsverfahrens in den USA. Das erklärten Brüsseler Sprecher der Behörde.

Im Februar dieses Jahres hatte der EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti erklärt, dass die EU das neueste Betriebssystem Windows 2000 prüfen wolle. Es seien Vorwürfe erhoben worden, dass die Software gegen das Wettbewerbsrecht der Union verstoße. Microsoft hatte daraufhin seine umfassende Kooperation angekündigt (ZDNet berichtete). „Es stehen noch einige weitere Microsoft-Untersuchungen an, zu denen ich jetzt noch nichts weiter sagen kann“, erklärte im Anschluss daran der Kommissionssprecher Michael Tscherny.

Gestern um 17 Uhr US-Ortszeit (die Nacht zum Dienstag mitteleuropäischer Zeit) sollte Richter Thomas Penfield Jackson nach fast zwei Jahren das Urteil im Prozess gegen die Firma von Bill Gates sprechen. Am Wochenende hatte der vermittelnde Richter Richard Posner bekannt gegeben, dass seine Bemühungen um eine außergerichtliche Einigung gescheitert seien.

Auf Bitten von Jackson war Posner, der Vorsitzende des Berufungsgerichtes in Chicago, vor vier Monaten aktiv geworden. Insgesamt, so Posner, waren während dieser Zeit 20 Vermittlungsvorschläge ausgearbeitet worden, von denen aber keiner von der jeweiligen Gegenseite als akzeptabel angesehen worden war. Ende der vergangenen Woche hatte Microsoft einen bisher letzten Kompromissvorschlag unterbreitet, den aber die Anwälte der 19 Kläger-Staaten für nicht ausreichend hielten.

Das US-Justizministerium und die Generalstaatsanwälte von ursprünglich 20 US-Bundesstaaten (jetzt: 19) hatten Microsoft im Mai 1998 wegen Verstößen gegen das amerikanische Wettbewerbsrecht verklagt. Auslöser war die Zwangskopplung von Browser und Betriebssystem, die das Unternehmen PC-Herstellern abverlangte.

Zum Kartellrechtsverfahren gegen Microsoft hat ZDNet ein Diskussionsforum eingerichtet, in dem Befürworter und Gegner des Prozesses debattieren können.

Kontakt:
Microsoft, Tel.: 089/31760

ZDNet.de Redaktion

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