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MS-Urteil: Reaktionen der Industrie

Die Stellungnahme von Suns (Börse Frankfurt: SSY) Chef Scott McNealy zum Urteil des Kartellverfahrens fiel erwartungsgemäß klar und deutlich aus: „Jetzt kommen wir zum wichtigen Teil in diesem Verfahren – zu entscheiden, wie wir Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) in Zukunft davon abhalten wollen, seine Monopolstellung zu missbrauchen, indem sie Innovationen verhindern und Konsumenten Schaden zufügen.

„Wir hoffen, dass das Gericht entschieden vorgehen wird um zu versichern, dass Microsofts illegale Aktivitäten und der Schaden, den sie allen in der Industrie und den Verbrauchern zugefügt haben, dauerhaft zum Ende kommen.“

Intel (Börse Frankfurt: INL) verhielt sich dagegen sehr still nach dem Urteil: „Dies ist ein Streit zwischen 19 Bundesstaaten, dem US-Justizministerium und Microsoft“, sagte Intel-Sprecher Chuck Mulloy. „Intels Position in diesem Fall ist, dass wir keine haben.“

Compaq-Sprecher Alan Hodel sagte, es sei zu früh, um den Richterspruch zu kommentieren, fügte aber hinzu: „Wir glauben aber, dass es wichtig ist, dass jede Entscheidung in diesem Fall die Fähigkeit der Industrie beschützen muss, weiter zu wachsen, Kunden zu gewinnen und vom technischen Fortschritt zu profitieren.“

Für Hewlett-Packard (HP; Börse Frankfurt: HWP) sagte Scott Fingerhut: „HP hat immer eine enge Partnerschaft mit Microsoft gepflegt und wir gehen davon aus, dass diese von der heutigen Entscheidung unberührt bleiben wird.“

Bei Red Hat zeigt man sich nicht überrascht vom Urteil. Der Chef, Bob Young, sagte: „Seit letztem Sommer rufen die Leute bei uns an und fragen uns nach unserer Meinung. Auf welchem Planeten leben die Menschen eigentlich? Wussten sie nicht, dass sie schuldig sind? Wir müssen jetzt über Massnahmen sprechen.“

Ransom Love, der Chef von Caldera Systems, sagte, der Schuldspruch sei zwar positiv für die Wirtschaft, seine letztendliche Meinung würde aber von den jetzt festzulegenden Maßnahmen abhängen. „Es freut mich festzustellen, dass man in einem solchen Verfahren die der Realität entsprechenden Tatsachen zugrundelegt. Allerdings könnte sich das immer noch in einen Vorteil für Microsoft auswachsen. Wenn die Regierung verfügt Microsoft aufzuspalten, wie sie das bereits bei anderen Monopolprozessen getan hat, könnte jeder der Teilbereiche erfolgreicher als die Ur-Firma werden.“

Genau diese Aufspaltung forderte Jim Barksdale, früherer Chef von Netscape, jetziger Partner der Barksdale Group: „Der effizienteste Weg, den Wettbewerb wiederherzustellen, ist, die Struktur von Microsoft zu ändern, beziehungsweise den Konzern aufzuspalten.“

ZDNet wird weiterhin umfassend über das Urteil und die Resonanz darauf berichten. Zum Kartellrechtsverfahren gegen Microsoft hat ZDNet ein Diskussionsforum eingerichtet, in dem Befürworter und Gegner des Prozesses debattieren können.

Kontakt:
Microsoft, Tel.: 089/31760

ZDNet.de Redaktion

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