EU-Kommissar, Erkki Liikanen, hat gefordert, dass das Surfen in Europa billiger werden muss. Einen Wettbewerb mit Gratis-Surfen-Angeboten, wie in Großbritannien, werde es bald auch im Rest von Europa geben, so Liikanen, der bei der jährlichen Konferent der britischen Handelskammer in London gesprochen hat.
Liikanen will außerdem Wettbewerb um die vieldiskutierte „letzte Meile“ zulassen. Auf die Vermittlung von Ortsgesprächen, die zum Erreichen des jeweiligen Providers notwendig ist, hat in Deutschland momentan noch die Deutsche Telekom ein Monopol.
Der EU-Kommissar sagte voraus, dass Europa noch in diesem Jahr ein gesetzliches Rahmenwerk für den E-Commerce erhalten werde. Dieses soll unter anderem den Datenschutz, die Rechte der Verbraucher sowie Richtlinien zur elektronischen Signatur beinhalten. Unter diesen Voraussetzungen könne der europäische Wirtschaftsraum die Lücke zum Technologie-Vorsprung der vereinigten Staaten weiter schließen. Allerdings wären die Verbraucher in den USA den deutschen Konsumenten in Sachen E-Commerce noch immer auf Jahre voraus.
In einem Interview mit der BBC nannte Liikanen drei Gründe für den Vorsprung der Vereinigten Staaten in Sachen Internet: Zum einen wären die Zugangskosten niedriger, die gesetzlichen Vorgaben bereits geregelt sowie die Menschen geübter im Umgang mit Computern.
Allerdings hat Europa einen Vorsprung in Sachen Mobiltelefonie und digitales Fernsehen. Diese Tatsache könnte dazu führen, dass die Europäer bei der Entwicklung des Internets der Zukunft ein gehöriges Wörtchen mitreden. Eine Antriebskraft dafür könnte der Business-to-Business (B2B)-Teil des E-Commerce sein. „Der elektronische Handel hat in den USA in den vergangenen Jahren 0,25 Prozent per anno zum Wirtschaftswachstum beigetragen“, so Liikanen. Dieses Potential würde in Europa noch weitgehend flach liegen.
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