Sun-Anwalt Mike Morris hat am Mittwoch bekannt gegeben, dass das Unternehmen erwägt, eine zivile Klage gegen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) einzureichen. Sun (Börse Frankfurt: SSY) fühlt sich durch das Urteil von Richter Thomas Jackson in seiner Meinung gestärkt, dass der Redmonder Konzern die Verbereitung von Java behindert hat. Durch den Schuldspruch von Jackson rechnen sich die Juristen bei Sun gute Chancen aus, einen Schadensersatz-Prozess gegen Microsoft zu gewinnen.
Morris gab zu, Sun denke schon seit längerem darüber nach, Microsoft zu verklagen. Allerdings würde es auch jetzt noch keinen Zeitplan geben und auch über das „ob“ sei noch nicht gänzlich entschieden. Im jetzt ergangenen Urteil gegen Microsoft wird erwähnt, dass der Softwarekonzern Druck auf Intel ausgeübt hat, keine plattformübergreifenden Java-Interfaces zu entwickeln. Durch „List und Tauschhandel“, so Jackson, seien Entwickler dazu bewegt worden, Windows-spezifische Java-Applikationen zu entwickeln. Richter Jackson schrieb in seiner Urteilsbegründung, es bleibe unklar, ob Java wirklich die bestehenden Plattformen aufgeweicht hätte.
Sun sieht seine Erfolgsaussichten durch das jetzige Kartell-Urteil auch bei seinem laufenden Zivilverfahren gegen Microsoft gestiegen. Im Januar diesen Jahres hatte Richter Ronald Whyte Microsoft dazu verurteilt, seine Version von Java kompatibel mit der Sun-Variante zu machen.
Sun hat gefordert, Microsoft als Folge des verlorenen Kartellprozesses in drei Teile aufzuspalten: Einen für Betriebssysteme, einen für Programme und eine Internet-Company.
Zum Kartellrechtsverfahren gegen Microsoft hat ZDNet ein Diskussionsforum eingerichtet, in dem Befürworter und Gegner des Prozesses debattieren können. Ein Spezial zum Prozess und den Folgen finden Sie hier Der Microsoft-Prozess – das Urteil und die Folgen.
Kontakt:
Microsoft, Tel.: 089/31760
Sun Microsystems, Tel.: 089/460080
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