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Gates: Krisengipfel im Weißen Haus

Der Mitbegründer und heutige Cheftechnologe von Microsoft (Börse Frankfurt: MSF), Bill Gates, hat gestern Abgeordnete des US-Kongresses im Weißen Haus in Washington getroffen. Er sprach sowohl mit Senatoren der Republikaner als auch der Demokraten. Ebenfalls anwesend: US-Präsident Bill Clinton und der Chef der US-Notenbank, Alan Greenspan.

Das Treffen mit den Spitzen von Politik und Finanzwelt ist von besonderer Bedeutung – war Gates doch erst vor kurzem bei Clinton vorstellig geworden. Obwohl der Präsidentenberater in Finanzangelegenheiten, Gene Sperling, dies in abrede stellte, gilt der Schuldspruch im Kartellrechtsprozeß und seine Folgen doch als ‚das‘ Thema des Treffens.

Gates hielt anschließend eine Rede über die Ungleichverteilung von technologischen und medizinischen Ressourcen in der Welt. Er tat dies als Vorstand der Stiftungen, die er und seine Frau ins Leben gerufen haben.

Nach Angaben von Ed Black, Präsident der US-Softwarevereinigung Computer & Communications Industry Association, wird Gates in den kommenden Tagen noch eine ganze Reihe von hochrangigen Politikern treffen. „Eine solche Fülle an Gesprächsterminen wird sonst nur Staatsoberhäuptern zu Teil – und auf keinem Fall einem verurteilten Monopolisten. Das hat er jüngsten Spenden in Höhe von insgesamt drei Millionen Dollar an die Parteien zu verdanken.“

Microsoft war am Montag nach Börsenschluss wegen des Verstoßes gegen US-Kartellgesetze schuldig gesprochen worden. Richter Thomas Penfield Jackson erklärte, der weltgrößte Software-Konzern habe seine Marktmacht missbraucht, um im Internet-Geschäft Konkurrenten aus dem Geschäft zu verdrängen. Das Strafmaß ist noch nicht bekannt.

Jackson warf Microsoft in seinem Urteil vor, illegal seinen Browser mit dem Betriebssystem Windows verknüpft zu haben, um dadurch den Konkurrenten Netscape aus dem Markt zu drängen. Die Exklusiv-Verträge, die Microsoft mit einigen Unternehmen geschlossen habe, seien jedoch nicht illegal, so das Gericht.

Dennoch rügte Richter Jackson das Verhalten des Marktführers: „Wenn die einzelnen Bereiche des Geschäftsgebahrens von Microsoft für sich gesehen werden, als eine geschickt geplante Strategie, dann enthüllt sich der volle Umfang der Gewalt, die der Konzern auf den wettbewerblichen Prozess ausgeübt hat“.

Zum Kartellrechtsverfahren gegen Microsoft hat ZDNet ein Diskussionsforum eingerichtet, in dem Befürworter und Gegner des Prozesses debattieren können. Ein Spezial zum Prozess und den Folgen finden Sie hier Der Microsoft-Prozess – das Urteil und die Folgen.

Kontakt:
Microsoft, Tel.: 089/31760

ZDNet.de Redaktion

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