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IRCnet im Warnstreik

Das nach eigenen Angaben „größte und älteste Chat-Netzwerk Deutschlands“, IRCnet, ist seit gestern mittag bis zum heutigen Samstag, 20 Uhr nicht zu erreichen. Der Grund: die Betreiber haben sich zu einem Streik entschlossen, um „nachdrücklich darauf hinzuweisen, dass bei weiterer anhaltender Computersabotage von einzelnen Benutzergruppen auf die Infrastruktur des IRCnet-Dienstes und seiner Betreiber die endgültige Einstellung des Betriebes des gesamten deutschen IRCnet droht.“

Die einzelnen Knoten des IRCnet seien seit rund einem Jahr zunehmenden, massivsten Sabotageattacken ausgesetzt, die oft die gesamte Internet-Anbindung einer angegriffenen Organisation über Stunden lahmlegen, teilten die Betreiber mit. Der aktuelle Anlass für den Warnstreik sei die Schließung des langjährigen IRCnet-Knotens der GMD – Forschungszentrum Informationstechnik.

Der IRCnet-Knoten-Betreiber der GMD erklärt dazu, er sähe „keinen Sinn mehr darin, einen kostenlosen Service für eine Community anzubieten, die es einem mit Sabotage der gesamten Anbindung der GMD dankt“.

Die deutschen Betreiber des IRCnet wollen mit diesem Warnstreik, eindringlich die Öffentlichkeit auf die Sabotageproblematik hinweisen. „Der Vandalismus einzelner Benutzer im Internet gefährdet den Fortbestand sämtlicher offener Dienste, so dass nach und nach ein Verlust wesentlicher Kulturelemente des Internet droht“.

IRCnet wird in Deutschland größtenteils von ehrenamtlichen Mitarbeitern über Knoten der Universitäten und der Ision Internet AG als kostenfreie Dienstleistung angeboten.

Nach Angaben der Organisatoren haben sich dem Streik inzwischen IRC-Netzknotenbetreiber aus Österreich, der Schweiz, Tschechien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Kroatien, Ungarn, Island, Niederlande, Norwegen, Russland und Schweden angeschlossen.

ZDNet.de Redaktion

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