Wie Pentagon-Offizielle erst jetzt zugegeben haben, hat ein Computerfehler im August letzten Jahres die Agentur für mehrere Tage nahezu blind gemacht. Im Vergleich zu der Sommer-Panne soll sich der bereits belegte Jahr-2000-Fehler (ZDNet berichtete) geradezu harmlos angelassen haben.
Anfang August wurde demnach in der National Imagery and Mapping Agency des Pentagon ein neues Computer-System installiert, um gegen den Jahr-2000-Fehler gerüstet zu sein. Anschließend traten etliche Störungen auf. Zum einen konnten die Rechner nicht alle Bilder empfangen, die die Spionagesatelliten zur Erde gesandt haben. Zum anderen – und das war das weitaus größere Problem – haben die Mitarbeiter der Kartenstelle die Fotos nicht an die Entscheidungsträger im Weißen Haus und in den entsprechenden Regierungsstellen weiterleiten können.
Wie die „New York Times“ berichtete, haben die Pentagon-Mitarbeiter den Militärs teilweise per Telefon beschrieben, was sie auf den Satellitenbildern sehen. Allerdings war ein Vergleich der Daten mit früherem Material schwierig, weil die Archiv-Funktion der Rechner nicht reibungslos arbeitete. Wie das Blatt einen Pentagon-Offiziellen zitiert, war die USA nicht blind, aber „sehr stark eingeschränkt. Hätten sich plötzlich mehrere Krisenherde aufgetan, wären wir nicht in der Lage gewesen, alle angemessen zu beobachten.“
Kritiker bezweifeln, ob mittlerweile alle Bugs im Computersystem der Kartenabteilung behoben sind. Zudem wird Kritik laut, es mache keinen Sinn, neue Satelliten ins All zu schießen. Schließlich könnten die von ihnen gelieferten Bilder nicht ausgewertet werden. Trotz Stillschweigen über die Gesamtkosten ist durchgesickert, dass die geplanten neuen „fliegenden Augen“ der USA viel teuerer werden als eigentlich geplant. Die New York Times zitiert einen Pentagon-Mitarbeiter mit: „Das ist so, als wolle man einen Mercedes mit einem Trabi zusammenschrauben.“
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