MI5-Dokument im Internet aufgetaucht

In Großbritannien spekulieren die Medien derzeit über ein Sicherheitsloch im britischen Inlandsgeheimdienst MI5. Der Dienst versucht, eine US-Website vom Netz zu bringen, auf der ein angeblich hochgeheimes Dokument über das Ausspionieren von Libyern steht.

Der Bericht trägt den Namen „Libysche Geheimdienstaktivitäten im Vereinigten Königreich“ und soll die Identität von verdeckt in Libyen arbeitenden MI6 und MI5-Offizieren preisgeben. Er wurde am Sonntag, 16. April, veröffentlicht. Angeblich ist es nur für „UK Eyes Alpha“ bestimmt, das bedeutet, dass nicht einmal der Austausch mit befreundeten Geheimdiensten erlaubt ist.

Zudem sollen Details über den fehlgeschlagenen Versuch, einen in England operierenden libyischen Agenten „umzudrehen“, enthalten sein.

Die britische Regierung hat schnell reagiert und darauf bestanden, dass keine Details aus der und über die Site veröffentlicht werden. Der ISP aus Florida, der die Site hostet, hat gegenüber ZDNet bestätigt, dass seine Rechtsabteilung am 18. April vom britischen Geheimdienst kontaktiert wurde. Die Behörde habe darum gebeten, die Site vom Netz zu nehmen.

Der Webhoster hat die Bitte an den Eigentümer der Site weitergeleitet, doch dieser weigert sich. Gegenüber ZDNet sagte er: „Es braucht schon eine gerichtliche Anordnung, bis ich die Site vom Netz nehme.“ Er behauptet, das Dokument sei ihm anonym zugespielt worden.

Schon früher hat sich der MI6 ein „Hase-und-Igel-Duell“ mit einem Ex-Spion geliefert, der geheime Informationen öffentlich ins Netz stellte (ZDNet berichtete).

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago