Der Kartellprozeß gegen Microsoft hat einen weiteren Höhepunkt erreicht: Das US-Justizministerium und die Rechtsvertreter der 19 klageführenden US-BUndesstaaten haben Richter Thomas Jackson in einem 17seitigen Plan ihr Strafmaß für den Softwareriesen vorgelegt. Darin fordern sie die Aufteilung des Konzerns in zwei getrennte Unternehmen.
Der oberste Kartellwächter der USA, Joel Klein, erläuterte anschließend das Papier näher: Das eine der beiden neuen Unternehmen solle sich ausschliesslich auf Betriebssysteme konzentrieren. Das andere dürfe Applikationen anbieten. Den beiden Firmen könne eine spätere Wiedervereinigung nicht gestattet werden.
Der Windows-Teil erhalte zwar das Recht, vorerst den Browser Internet Explorer weiter zu nutzen, „in Zukunft aber müssen sie ihren eigenen Browser entwickeln. (…) Nach der Trennung der beiden Bereiche werden Absprachen verboten sein.“ Klein fügte hinzu: „Jedes der beiden Unternehmen wird gegen das andere aufs härteste konkurrieren müssen“.
Microsoft antwortete in einem Statement, dass das vorgeschlagene Strafmaß zu Lasten der Anwender gehe. „Eine solche Strafe wäre ungerechtfertigt und ein enormer Rückschlag sowohl für die amerikanische Wirtschaft als auch die Konsumenten dieses Landes.“
Microsoft-Chairman Bill Gates sagte: „Dieses Werk lässt die Wünsche der Kunden außer acht. Die Vorschläge sind völlig überproportioniert und gehen an der Sache vorbei. Die Käufer wollen einfach zu nutzende und gut aufeinander abgestimmte Produkte – dieser Vorschlag würde dies unmöglich machen.“
Noch gestern hatte Konzernchef Steve Ballmer seinem Unternehmen eine „strahlende Zukunft“ bescheinigt. Die Pläne, Microsoft zu zerschlagen, bezeichnete Ballmer als „unglaublich unverantwortlich“.
Anfang diesen Monats hatte Richter Thomas Jackson die Firma von Bill Gates des Kartellrechtsverstoßes für schuldig befunden. Er erklärte, der weltgrößte Software-Konzern habe seine Marktmacht missbraucht, um im Internet-Geschäft Konkurrenten aus dem Geschäft zu verdrängen.
Zum Kartellrechtsverfahren gegen Microsoft hat ZDNet ein Diskussionsforum eingerichtet, in dem Befürworter und Gegner des Prozesses debattieren können. Ein Spezial zum Prozess und den Folgen finden Sie unter „Der Microsoft-Prozess – das Urteil und die Folgen„.
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Microsoft, Tel.: 089/31760
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