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Microsoft-Vorschlag: Keine Zerschlagung, aber Urteilsverschiebung

Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) hat wie erwartet die Zerschlagung des Software-Konzerns abgelehnt. Am gestrigen Mittwoch hatte der Konzern Gelegenheit, auf die Strafvorschläge des US-Justizministeriums und der US-Bundesstaaten zu reagieren. Der Gegenvorschlag von Steve Ballmer: Microsoft will unter anderem Konkurrenten die Möglichkeit geben, ihre Produkte auf dem Windows-Desktop zu platzieren.

„Weil wir, bei allem Respekt, mit den Urteilsvorschlägen nicht einverstanden sind, haben wir heute einen Vorschlag unterbreitet, der auf die Ausführungen des Gerichts eingeht und es unserer Industrie erlauben wird, sich in einer aggressiven und positiven Weise weiterzuentwickeln, so, wie es in der Vergangenheit der Fall war“, erklärte Ballmer. Die Vorschläge der Gegenpartei seien zu radikal und würden dazu führen, dass Microsoft nie mehr wettbewerbsfähige Produkte auf den Markt bringen könne.

Im Dokument schlägt der Software-Hersteller vor, dass Computerhersteller das Icon des Internet Explorers entfernen und einen anderen Browser als Standard-Tool festlegen könnten. Der Konzern zeigt sich ferner damit einverstanden, Softwareentwicklern die nötigen technischen Informationen zu liefern, damit diese Windows-Applikationen selbstständig entwickeln können. Außerdem wolle man das Erscheinen von Konkurrenzprodukten nicht zeitlich hinauszögern, so Microsoft.

Ob der Konzern mit seinem Antrag, den Beginn der weiteren Verhandlungen vom 24. Mai auf Dezember zu verschieben, Erfolg hat, gilt als unwahrscheinlich: Richter Thomas Jackson hatte wiederholt signalisiert, den Prozess zu einem schnellen Ende bringen zu wollen.

Anfang April hatte Richter Thomas Jackson die Firma von Bill Gates des Kartellrechtsverstoßes für schuldig befunden. Er erklärte, der weltgrößte Software-Konzern habe seine Marktmacht missbraucht, um im Internet-Geschäft Konkurrenten aus dem Geschäft zu verdrängen.

Zum Kartellrechtsverfahren gegen Microsoft hat ZDNet ein Diskussionsforum eingerichtet, in dem Befürworter und Gegner des Prozesses debattieren können. Ein Spezial zum Prozess und den Folgen finden Sie unter „Der Microsoft-Prozess – das Urteil und die Folgen„.

Kontakt:
Microsoft, Tel.: 089/31760

ZDNet.de Redaktion

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