Die Reaktionen auf das Microsoft-Urteil waren in Deutschland relativ verhalten. Da der Inhalt der Verlautbarung von Richter Thomas Jackson bereits vor der Verkündung weitgehend klar war, hielten sich die Emotionen in Grenzen.
Carsten Fischer vom Team für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Linux-Distributor Suse sagte: „Wir begrüßen das Urteil, denn durch eine Aufspaltung könnte Microsofts Abteilung für Applikationen auch Anwendungen für Linux entwickeln. Beim Open Source Projekt ist jeder willkommen, solange er sich an die Spielregeln hält. Es gibt ja bereits Beispiele von kommerziellen Anbietern, die für Linux entwickeln. Insofern sind wir da offen.“
Ähnlich sieht man es bei Mitbewerber Red Hat: „Wir freuen uns schon auf ein MS Office für Linux“, schreibt der Linux-Distributor in einer Stellungnahme. „Wir erachten das Urteil als sehr positiv für die Entwicklung von alternativen Betriebssystemen.(…) Wir wünschen uns, dass das Berufungsgericht das Urteil baldmöglichst bestätigt und die Aufspaltung schnell umgesetzt wird, damit der Missbrauch der monopolähnlichen Stellung durch Microsoft endlich der Vergangenheit angehört.“
Michael Dickopf, der Sprecher des Bundesministeriums für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) sagte: „Wenn Microsoft den Quellcode für sein Betriebssystem offen legen muss, halte ich das für eine begrüßenswerte Sache. Das würde das Vertrauen in die Software sicherlich steigern und die die Funktionen transparenter und durchschaubarer machen.“
Zum Kartellrechtsverfahren gegen Microsoft hat ZDNet ein Diskussionsforum eingerichtet, in dem Befürworter und Gegner des Prozesses debattieren können. Ein Spezial zum Prozess und den Folgen finden Sie unter „Der Microsoft-Prozess – das Urteil und die Folgen„.
Kontakt:
Microsoft, Tel.: 089/31760
Red Hat Europe, Tel.: 0044/1483295420
Suse, Tel.: 0911/7405331
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