Das von Richter Thomas Jackson im Kartellrechtsprozess gegen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) verhängte Strafmaß wird nach Ansicht von Konzernchef Steve Ballmer die Preise für Produkte wie Windows oder Office in die Höhe treiben. „Wenn das umgesetzt würde, müssten sich die Kunden auf deutlich weniger Innovationen einstellen“, erklärte Ballmer während eines Besuchs in den Niederlanden. „Außerdem bin ich sicher, dass sie sich weltweit auf höhere Preise für PCs und Software einstellen müssten.“
Ballmer erklärte, sein Unternehmen suche nun nach Wegen, die Umsetzung des Urteils zu verzögern, bis man eine Chance für ein Berufungsverfahren erhält.
Am Mittwoch Abend hatte Richter Jackson das lang erwartete Strafmaß für Microsoft festgesetzt. Der Softwarekonzern wurde prinzipiell in allen in den vergangenen zwei Jahren kritisierten Punkten zu Modifikationen seiner Geschäftstätigkeiten verurteilt. Darüber hinaus soll er zweigeteilt werden. Nur so könne verhindert werden, dass Microsoft weiterhin seine Monopol-Stellung ausnutzt.
Wie im Vorfeld gemutmaßt, soll die eine Firmenhälfte die Oberhoheit über Windows erhalten, die andere Hälfte soll Applikationen und Internet-Anwendungen bekommen. Jackson ordnete eine Frist von vier Wochen an, in denen der Konzern eigene Pläne für einen Split vorlegen muss. Die Teilung müsse zehn Jahre lang Bestand haben und streng überwacht werden, da sich der Konzern im Laufe des Verfahrens alles andere als vertrauenswürdig gezeigt habe.
Zum Kartellrechtsverfahren gegen Microsoft hat ZDNet ein Diskussionsforum eingerichtet, in dem Befürworter und Gegner des Prozesses debattieren können. Ein Spezial zum Prozess und den Folgen finden Sie unter „Der Microsoft-Prozess – das Urteil und die Folgen“.
Kontakt:
Microsoft, Tel.: 089/31760
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