British Telecom verlangt Lizenzgebühren für Hyperlinks

Die British Telecom hat bei einer Routineüberprüfung ihrer weltweit 15.000 Patente entdeckt, dass sie auch die Rechte auf die Hyperlinks hat. In den USA ist das 20 Jahre währende Patent sogar noch bis 2006 gültig. Die entsprechenden Patente außerhalb der USA sind mittlerweile ausgelaufen. Der Konzern hat jetzt einen Rechts-Spezialisten angeheuert, der Lizenzgebühren für das Patent bei Internet Service Providern (ISP) in den USA eintreiben soll. Notfalls will der Konzern sein Recht vor Gericht durchsetzen.

Experten bezweifeln allerdings, ob der Konzern mit dieser Strategie erfolgreich sein wird. Denn Hyperlinks sind eine der Grundlagen des Internets und gelten als Allgemeingut. „Ohne Zweifel wird das zu einem massiven Kampf in Amerika führen“, sagte der Experte für Internet-Recht der Londoner Anwaltskanzlei Charles Russell, Robin Bynoe, gegenüber ZDNet.

„Nur, weil es da ein Patent ist, bedeutet das nicht, dass es genau das beinhaltet, was sie (British Telecom) angeben. Sie können wetten, dass ein Mammut-Prozess auf BT zukommt, falls sie vor Gericht gehen. Daran sollten sie mal denken.“

British Telecom gibt an, dass Hyperlinks erstmals in den 70er-Jahren für das Netzwerk der britischen Post eingesetzt wurden. Damals gehörte die Telko noch zum Staatsbetrieb. Mitarbeiter konnten per Hyperlink Mitteilungen von einem Server zum anderen senden und Informationen einfach nutzen. Damals dachte noch niemand an eine weite Verbreitung von Computernetzwerken mit zahlreichen Nutzern. Die Briten haben Hyperlinks also eindeutig früher „erfunden“ als Tim Berners-Lee, der die Standars für HTTP und HTML zusammen mit seinen Kollegen Ende der 80er Jahre definierte.

ZDNet.de Redaktion

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