Dass die Site von Nike vergangene Woche gehackt wurde, war keine Sensation. Die „Hacker“ hatten den Absender einer Mailadresse gefälscht, bei Network Solutions die Umleitung der Adresse beantragt und die Surfer auf eine Site weitergeleitet, die gegen die Globalisierung der Wirtschaft protestiert. Soweit die Faktenlage.
Ein Teil der Datenströme zur „Umleitungs-URL“ ist über den Server eines britischen Providers, Firstnet Online, geflossen und der Betreiber von Firstnet hat Nike jetzt auf Schadenersatz verklagt. Schließlich hätte er nicht nur das gesteigerte Transfervolumen zu zahlen gehabt, sondern durch die erforderliche Bandbreite sei die Erreichbarkeit der Kunden-Sites in Mitleidenschaft gezogen worden.
Da im angelsächsischen Raum noch immer das Fall-Recht gilt, dürfte das Verfahren vor allem einen interessanten Präzedenzfall abgeben, auf den sich zukünftige Opfer von entführten Domains berufen können. Doch inwieweit die Klage des britischen Providers Erfolg verspricht, steht auf einem anderen Blatt. Laut US-Medienberichten hat der Besitzer von Firstnet Online bis vor kurzem unter Amazon.gr einen Online-Buchshop betrieben, der jetzt aber wegen Ansprüchen von Amazon.com offline ist.
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