Eugene Kapersky, der Gründer der Antiviren-Firma Kapersky Lab, hat bei einer Konferenz seiner Firma bekannt gegeben, dass das Unternehmen eine ganz neuartige Anti-Virensoftware für Mobiltelefone, Handhelds, PDAs und sogar Hausnetzwerke entwickelt. Die Arbeit habe bereits vor zwei Jahren begonnen.
Die Gründe dafür sind laut Kapersky offensichtlich: In dem Maße, in dem Mobiltelefone ihre Funktionalität und ihre Rechenpower steigern, werden sie auch empfänglicher für Angriffe. So sind die Kapersky-Entwickler überzeugt, dass die Handies in naher Zukunft dieselbe CPU-Power wie ein Internet-PC haben werden und somit die Übertragung von „.exe“-Dateien möglich sein wird. Eine Gefahrenquelle erster Güte.
Ähnlich verhält es sich mit dem Konzept „vernetztes Haus“, wie es von verschiedenen Seiten propagiert wird. Dabei soll es möglich sein, beispielsweise über einen Heimcomputer, ein Webpad oder per Internet intelligente Haushaltsgeräte oder die Jalousien zu bedienen. Das könnten zwar himmlische Zeiten werden: „Schreiben Sie einmal ein kleines Kontrollprogramm und in Zukunft wird Ihr Frühstück immer fertig sein, bevor sie die Küche betreten“, sagte Kapersky während des Kongresses.
Doch die Gefahren sind genauso deutlich zu sehen wie die Vorteile: Ist der Zugang auf das Hausnetzwerk per Internet möglich, kann genausogut ein Angreifer sich in die Leitung schleichen. Denkbar wären Viren, die die Kühlschranktür über Nacht offen stehen lassen, die Waschmaschine zum rotieren bringen oder die Mikrowelle demolieren.
Das Problem ist, dass die handelsübliche Antivirensoftware in diesen Anwendungsgebieten nichts ausrichten kann. Die Programme müssen von Grund auf neu geschrieben werden und genau das tun die Kapersky-Virenjäger gerade. Sie hoffen, bis Ende des Jahres ein Anti-Virenprogramm für den Nicht-PC-Markt anbieten zu können.
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