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Napster greift Musikindustrie an

Napsters Anwalt hat im Kampf gegen die Recording Industry Association of America (RIAA) seine Verteidigungsstrategie geändert. Nun versucht er, die selbe Strategie wie im Kartellrechtsprozeß gegen Microsoft anzuwenden. Die RIAA sei ein Monopolist, der sich gegen den Konkurrenten Napster mit unfairen Mitteln zur Wehr setze: „Es ist offensichtlich, dass die RIAA Napster als Gefahr ansieht, aber nicht deshalb, weil die Plattenverkäufe senken würden, sondern weil der Napster die Kontrolle der RIAA über der Palttenverkäufe reduziert“, so David Boies.

Boies zog sogar Parallelen zwischen dem Microsoft- und dem Napster-Fall: „Ich finde, dass einige der grundsätzlichen Fakten gleich sind, wie beispielsweise, ob eine dominante Firma oder Organisation die Möglichkeit haben sollte, ihre Macht zur Vernichtung oder Behinderung einer neuartigen Technologie einzusetzen. Und dass sie nicht zuletzt entscheiden, ob die Verbraucher Zugang zu diesem neuen Produkt erhalten und es benutzen können.“

Die RIAA hatte am 12. Juni 2000 Klage gegen Napster erhoben und gefordert, die Tauschsoftware solle alle diejenigen Titel aus den Tauschlisten entfernen, an denen die Mitgliedern der in der RIAA zusammengeschlossenen Plattenfirmen die Rechte besitzen. Boies sagte zu den Vorwürfen: „Diese neue Technologie (Napster) hat das Potential, die bisherige wirtschaftliche Kontrolle einer dominanten Handelsorganisation zu gefährden. Die RIAA versucht nun aufzuschließen und den Napster auszubremsen, bis sie selber wieder die Vorherrschaft errungen hat.“

Napster hatte erst kürzlich den Staranwalt David Boies angeheuert, der bereits im Kartellverahren gegen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) für das US-Justizministerium als Chefankläger gearbeitet hat. Der Prozess gegen Napster beschäftigt die Branche in den Vereinigten Staaten stark, da viele in ihm die erste echte Schlacht um Urheberrechte im Internet sehen.

Anwender des Napster sind automatisch Teil einer MP3-Community: Napster legt auf dem lokalen System ein Verzeichnis mit freizugebenden Musikstücken an, auf die auch andere Napster-Anwender zugreifen können. Nach der Eingabe von Informationen wie Computername und Verbindungstyp wird eine Verbindung zum Napster-Server hergestellt. Dann stehen den Usern auch die Songs ihrer Kollegen zur Verfügung.

Eine Suchfunktion erlaubt das schnelle Durchstöbern des aktuell herunterladbaren Bestandes, wobei Chat-Räume, aufgeteilt nach Musikrichtung, den Informationsaustausch zwischen angemeldeten Usern ermöglichen.

ZDNet bietet den Napster für Windows zum Download an. Eine Version für Linux steht unter fileforum.efront.com/… zum kostenlosen Download bereit.

ZDNet.de Redaktion

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