Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) rüstet sich im Kartellrechtsprozess für das Berufungsverfahren vor dem US-Supreme Court: Gerade hat der Softwarekonzern den in den Staaten sehr bekannten Spezialisten für Berufungen vor dem Obersten Gericht Carter Phillips, 47, angeheuert.
Die erste Aufgabe für Phillips wird darin bestehen, seinen eigenen Einsatz zu verhindern: Zunächst soll er nämlich versuchen, das Berufungsverfahren doch nicht vor dem Obersten, sondern vor dem Berufungsgericht in Washington auszutragen.
Wie berichtet, ordnete Richter Thomas Jackson am 20. Juni an, den Fall direkt an das Oberste Gericht weiter zu delegieren. Microsoft dagegen will den langen Weg durch die Instanzen gehen.
Am 7. Juni hatte Richter Jackson das lang erwartete Strafmaß für Microsoft festgesetzt. Der Softwarekonzern wurde prinzipiell in allen in den vergangenen zwei Jahren kritisierten Punkten zu Modifikationen seiner Geschäftstätigkeiten verurteilt. Darüber hinaus soll er zweigeteilt werden. Nur so könne verhindert werden, dass Microsoft weiterhin seine Monopol-Stellung ausnutze.
Wie im Vorfeld gemutmaßt, soll die eine Firmenhälfte die Oberhoheit über Windows erhalten, die andere Hälfte soll Applikationen und Internet-Anwendungen bekommen. Jackson ordnete eine Frist von vier Wochen an, in denen der Konzern eigene Pläne für einen Split vorlegen muss. Die Teilung müsse zehn Jahre lang Bestand haben und streng überwacht werden, da sich der Konzern im Laufe des Verfahrens alles andere als vertrauenswürdig gezeigt habe.
Zum Kartellrechtsverfahren gegen Microsoft hat ZDNet ein Diskussionsforum eingerichtet, in dem Befürworter und Gegner des Prozesses debattieren können. Ein Spezial zum Komplex finden Sie unter „Der Microsoft-Prozess – das Urteil und die Folgen“.
Kontakt:
Microsoft, Tel.: 089/31760
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