Die am Donnerstag vergangene Woche eingegangene Klage gegen AOL (Börse Frankfurt: AOL) wegen Protokollierung von Kundendownloads führte zu einem Sturm der Entrüstung. Anwender von Netscape/AOL fühlten sich ausspioniert und prangerten die Praxis des Unternehmens an. AOL Deutschland verweigert weiterhin die Aussage zu der Angelegenheit.
Wie von ZDNet bereits in der vergangenen Woche berichtet, hat ein Kunde des Online-Dienstes Klage wegen Verstoß gegen die US-Datenschutzgesetze erhoben. Die Kanzlei Abbey, Gardy & Squitieri hat im Namen von Christopher Specht das Bezirksgericht von Süd-New York angerufen. AOL wird vorgeworfen, dass sie die Downloads ihrer Kunden mitprotokollieren. Zudem sei es möglich, über einen für jede Version personalisierten Cookie in der Software den User zu identifizieren.
In der Klageschrift wird beschrieben, wie das Netscape Smartdownload-Programm heimlich alle Downloads von „.exe“- und „.zip“-Files mitprotokollieren soll. Specht wirft Netscape weiterhin vor, alle Informationen über die Downloads an den eigenen Server weiterzuleiten. „Netscape benutzt Smartdownload zum schnüffeln“, wird der Kläger Specht in den US-Medien zitiert. „Sie benutzen die Software um an einer Kommunikation teilzuhaben, die sie nichts angeht.“
Die Praxis amerikanischer Unternehmen, möglichst viele Daten über ihre Kunden zu sammeln, ist auch Gegenstand des neu entflammten Streits zwischen den USA und der EU: Die Europäische Union zählte die USA nicht zu den Staaten mit hohen Datenschutz-Standards. Eigentlich durften keine Mails von Europa aus in die USA geschickt werden. Die Amerikaner ihrerseits warfen der EU Wirtschaftsprotektionismus vor (ZDNet berichtet laufend).
Kontakt:
AOL-Hotline Deutschland, Tel.: 01805/313164
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