Napster verzeichnet explodierende Zugriffszahlen

War es der Rechtsstreit mit der Recording Industry Association of America (RIAA), der Napster so bekannt machte, dass das Unternehmen nun explodierende Nutzerzahlen präsentieren kann? Die Marktforscher von Netvalue jedenfalls berichten von einem 480protzentigen Anstieg der Besucherzahlen („Visits“) seit Februar dieses Jahres. Absolute Zahlen nannte das Unternehmen allerdings nicht.

„Das Internet hat eine Nachfrage nach einem Ort geschaffen, an dem die Surfer Musik genießen können. Diesen Ort hat ihnen die Musikindustrie nicht geboten“, erklärte der Netvalue-Chef Kofi Blankson. „Napster ist in dieser Angelegenheit ein echter Pionier.“

Der typische Napster-Besucher ist laut dem Marktforschungsunternehmen 15 bis 24 Jahre – mit 35 Prozent nimmt diese Altersgruppe den Großteil des Napster-Auditoriums ein. 40 Prozent der Besucher kommen aus studentischen Kreisen – und das obwohl die Nutzung der Tauschssoftware an vielen amerikanischen Universitäten verboten ist.

Die RIAA hatte am 12. Juni Klage gegen Napster erhoben. Darin fordert die Industrievereinigung, die Tauschsoftware solle alle diejenigen Titel aus den Listen entfernen, an denen die Mitgliedern der in der RIAA zusammengeschlossenen Plattenfirmen die Rechte besitzen.

Napster hat erst kürzlich den Staranwalt David Boies angeheuert, der bereits im Kartellverfahren gegen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) für das US-Justizministerium als Chefankläger arbeitete. Der Prozess gegen Napster beschäftigt die Branche in den Vereinigten Staaten stark, da viele in ihm die erste echte Schlacht um Urheberrechte im Internet sehen.

Anwender von Napster sind automatisch Teil einer MP3-Community: Napster legt auf dem lokalen System ein Verzeichnis mit freizugebenden Musikstücken an, auf die auch andere Napster-Anwender zugreifen können. Nach der Eingabe von Informationen wie Computername und Verbindungstyp wird eine Verbindung zum Napster-Server hergestellt. Dann stehen den Usern auch die Songs ihrer Kollegen zur Verfügung.

Eine Suchfunktion erlaubt das schnelle Durchstöbern des aktuell herunterladbaren Bestandes, wobei Chat-Räume, aufgeteilt nach Musikrichtung, den Informationsaustausch zwischen angemeldeten Usern ermöglichen.

ZDNet bietet den Napster für Windows zum Download an. Eine Version für Linux steht unter fileforum.efront.com/… zum kostenlosen Download bereit.

ZDNet.de Redaktion

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