Categories: Workspace

ATI fällt bei Apple in Ungnade

Zu einem Eklat ist es Ende der vergangenen Woche im Rahmen der Business Wire Trade Show gekommen. Der Grafikkartenhersteller ATI, der auch Grafikchips für Apples (Börse Frankfurt: APC) Macintosh-Modelle liefert, hatte in einer Presse-Erklärung Exklusivinformationen verraten, die Apple-Chef Steve Jobs zwei Tage später in seiner Eröffnungsrede bei der Business Wire Trade Show unters Volk bringen wollte.

Jobs hatte sich alle Mühe gegeben: Vor seiner Rede sollte weder die Anzahl der neu zu präsentierenden Produkte nach außen dringen, noch irgendwelche Details über ihren Inhalt. ATI hingegen gab bekannt, dass seine Systeme in drei neuen Mac-Modellen Verwendung finden würden: Die Rage 4xl in einem neuen iMac, sowie die Rage 128 Pro Standard und Radeon in zwei neuen Power Macs.

Über diese Indisktretion war Apple-Chef Steve Jobs so erbost, dass er sämtliche Erwähnungen von ATI aus seiner Rede löschte, eine 40-minütige Präsentation im Rahmen seiner Rede strich sowie alle ATI-Produkte aus den Vorführ-Rechnern auf dem Wire Trade Show-Stand ausbauen ließ. Die Verwendung von ATI-Produkten wird bei Apple zur Zeit totgeschwiegen.

Bei ATI selbst sucht man derzeit nach dem oder den Schuldigen. Ein ATI-Mitarbeiter, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte gegenüber ZDNet: „Steve (Jobs, Anm. d. Red.) war so außer sich, dass er mit niemandem bei ATI selbst sprechen wollte. So lief das alles über Mittelsmänner, was das ganze nicht unbedingt vereinfacht hat.“ Für den Grafikkartenhersteller könnte der Zeitpunkt des Streits nicht ungünstiger sein: Momentan versuchen Nvidia und 3dfx Interactive, ATI Marktanteile bei den Macs abzunehmen.

Die neuen ATI-Grafikkarten werden mit 32 MByte Double Data Rate (DDR) RAM ausgestattet sein und sowohl VGA-Monitore als auch digitale Flachbildschirme unterstützen. Die Karten sollen eine Auflösung von bis zu 1920 mal 1440 Pixel ermöglichen. Die Radeon Mac Edition soll – ausgestattet mit dem Rage Theater Chip – auch die Videoausgabe erlauben, so dass sich der jeweilige Mac beispielsweise direkt an den Fernseher anschließen lässt.

Kontakt:
Apple, Tel.: 089/996400

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

1 Woche ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

1 Woche ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

2 Wochen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

2 Wochen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

2 Wochen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

2 Wochen ago