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Guerillakrieg gegen Copyright

Das Urteil gegen Napster kam überraschend. Aber wird eine einstweilige Verfügung gegen die Betreiber der Musiktausch-Software die Verletzung von Urheberrechten im Internet stoppen können? Napster-Mitbegründer Bill Bales sagt: Es sieht eher nicht danach aus.

„Die RIAA hat vielleicht eine Schlacht gewonnen, aber sie könnte den Krieg verlieren. Es gibt andere Technologien, die für die Inhaber von Urheberrechten viel bedrohlicher sind“, sagt der jetzige Chef von Applesoup. Bales erklärt, dass die neuen Technologien den Usern Anonymität versprechen würden. Das Urteil gegen Napster könnte im Gegenteil die Piraterie nur noch anheizen, indem genaue Anweisungen veröffentlicht werden, wie die bestehenden Urheberrechte umgangen werden können.

Auch auf der Site von Napster äußerten sich die User ähnlich: Esteeaz schrieb: „Schnorrer. Auf zu Gnutella oder jedem anderen der hunderten von Programmen.“ Bales sagte, er hoffe das Urteil vom Mittwoch würde nicht das Ende von Napster und seiner 20 Millionen User bedeuten. „Das ist schwer einzuschätzen. Es könnte für Napster wirklich eine Zwangspause für die nächsten paar Monate bedeuten“, sagte er. „Sie werden wahrscheinlich ihre gesamten oder einige ihrer Services dicht machen müssen.“

Bales selbst forscht bei Applesoup an einer neuen peer-to-peer-Technologie. „Diese peer-to-peer-Netzwerke werden sich durchsetzen. Bei Applesoup arbeiten wir an einer Lösung, die nicht nur die Interessen der Verbraucher, sondern auch die der Inhaber von Urheberrechten berücksichtigen.“

Anwender von Napster sind automatisch Teil einer MP3-Community: Napster legt auf dem lokalen System ein Verzeichnis mit freizugebenden Musikstücken an, auf die auch andere Napster-Anwender zugreifen können. Nach der Eingabe von Informationen wie Computername und Verbindungstyp wird eine Verbindung zum Napster-Server hergestellt. Dann stehen den Usern auch die Songs ihrer Kollegen zur Verfügung.

Eine Suchfunktion erlaubt das schnelle Durchstöbern des aktuell herunterladbaren Bestandes, wobei Chat-Räume, aufgeteilt nach Musikrichtung, den Informationsaustausch zwischen angemeldeten Usern ermöglichen.

ZDNet bietet den Napster für Windows zum Download an. Eine Version für Linux steht unter fileforum.efront.com/… zum kostenlosen Download bereit. Darüber hinaus hat ZDNet ein Napster-Special erstellt. Wissenswertes rund um das Format bietet ein MP3-Special.

ZDNet.de Redaktion

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