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Seti-Hoax wegen Erfolgs gestoppt

Gestern haben die Betreiber der Site „Krasnoconv solutions“ erklärt, dass der von ihnen angebotene „Seti-Accelerator“ nicht wirklich existiert, sondern nur ein Hoax war (ZDNet berichtete). Daraufhin folgten wilde Diskussionen in Newsgroups und SetiHoc, Lyons und DirkS, die ihre Mailadressen angegeben hatten, wurden mit Reaktionen überhäuft.

Die drei Scherzkekse hatten die Website der fiktiven ukrainischen Firma „Krasnoconv solutions“ ins Netz gestellt. Dort wurde eine Erweiterungskarte für die PCI-Schnittstelle angeboten, die bis zu sechs Prozessoren enthalten konnte. Mit der Rechenleistung der CPUs sollten Work Units des Kult-Projets Seti@home (Search for Extraterrestrial Intelligence) schneller bearbeitet werden können. Seti nutzt als Bildschirmschoner die ungenutzte Rechenleistung von tausenden PCs, um Daten eines WeltraumRadioteleskops auszuwerten, die möglicherweise Auskunft über die Existenz Außerirdischer geben können.

„95 Prozent der Mails, die wir bekommen haben, waren positiv“, so einer der Hoax-Autoren, der den Nickname DirkS verwendet, gegenüber ZDNet. Die anderen beschwerten sich darüber, dass die Krasnoconv-Betreiber ihre Zeit verschwendet hätten und das Internet insgesamt in Verruf bringen würden. Dabei wurde der Hoax wegen des großen Erfolgs sogar vorzeitig gestoppt.

„Die Idee wurde geboren, als sich ein paar Seti@home-Teilnehmer im Juni getroffen haben“, sagte DirkS. Insgesamt fünf Alien-Fans beschlossen aus einer Bierlaune heraus, die Site mit dem Seti-Accelerator online zu bringen. „Unser größtes Problem war die Spezifikation des Prozessors. Hätten wir einen Handelsüblichen genommen, wären wir schnell aufgeflogen“, so DirkS. Deshalb wurde die Legende von der ukrainischen High Tech-Firma geboren, die überzählige russische Cruise-Missiles-CPUs verbaut.

Mitte Juli wurde die Nachricht von „Krasnoconv“ in einer amerikanischen Seti-Newsgroup zum ersten Mal gepostet. Ein paar Tage später begannen News-Sites, auf die High Tech Firma zu linken und ab da verselbständigten sich die Ereignisse. „Wir haben dann irgendwann den ‚zur Zeit nicht lieferbar‘-Hinweis auf die Site gestellt, weil wir Angst vor rechtlichen Konsquenzen hatten“, so DirkS. Trotzdem wurden die Betreiber mit Anfragen von Beta-Testern und potenziellen Käufern überhäuft.

Als dann eine Seti-Accelerator-Karte als Preis in einem Gewinnspiel ausgelobt wurde, bekamen die Betreiber endgültig kalte Füße: „Wir konnten die rechtlichen Konsequenzen einfach nicht mehr abschätzen. Da haben wir uns entschlossen, die Sache platzen zu lassen“, sagte DirkS. Und auch wenn es jetzt viele gewusst haben wollen, während der Seti-Accelerator zu haben war, kamen zwar skeptische Kommentare, aber niemand konnte den drei Betreibern nachweisen, Blender zu sein.

„Viele der Amerikaner, die uns gemailt haben, sind jetzt besorgt, dass wir ihre Mail-Adressen weiterverkaufen. Das tun wir natürlich nicht. Es war ein privater Spass und wir hatten keine weiteren Absichten“, stellt DirkS klar. Wieviele Seti-Fans das Board bei „Krasnoconv“ bestellt haben, mag er aber auch nicht verraten: „Was wir gemacht haben, war ja im Endeffekt nichts anderes als eine Marktstudie.“ Heißt das, es wird einmal einen Seti-Accelerator geben? „Da befinden wir uns im Reich der Spekulationen“, meint DirkS.

ZDNet.de Redaktion

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