Der schwer in Sachen Linux engagierte IT-Riese IBM (Börse Frankfurt: IBM) wird nach eigenem Bekunden das Bluetooth-Protokoll auf die Open-Source-Plattform portieren. „Es ist höchste Zeit dafür“, zeigte sich IBM-Manager Daniel Jue überzeugt.
„Bluetooth kommt nicht von der Stelle, weil es nicht sooo viele Anwendungen dafür gibt“, so Jue weiter. „Wir sind aber davon überzeugt, dass Linux die Entwickler zum Schreiben solcher Anwendungen verführen wird“. Bereits in der vergangenen Woche hatte Big Blue angekündigt, die hauseigenen Bluetooth-Treiber als Open Source zugänglich machen zu wollen.
Nun hat IBM die Bluetooth-Middleware Blue Drekar veröffentlicht. „Blue Drekar erlaubt die Nutzung von existierenden Linux-Anwendungen über das Bluetooth-Protokoll“, führte Jue aus. Grund der Namensgebung: Drekar hieß das Wikingerschiff, mit dem der Dänenkönig Harald Bluetooth im zehnten Jahrhundert bei der Einverleibung Norwegens unterwegs war.
Detlev Borchers hat sich in seiner Kolumne bei ZDNet gerade erst unter dem Titel „IBMs Linux wäscht weißer“ kritisch mit dem Engagement des blauen Riesen für das kostenlose Betriebssystem auseinandergesetzt.
Bluetooth ist ein offener Standard der Bluetooth Special Interest Group. Er ermöglicht die Übertragung von Sprache und Daten mit bis zu 1 MBit/s via Funk und macht damit das Verkabeln von Rechnern, Telefonen und Peripheriegeräten überflüssig. Alle Informationen der angebundenen Geräte werden automatisch an einen zentralen Rechner gesandt. Die Reichweite der Funkwellen im Bereich der Ultrahochfrequenz beträgt bis zu 100 Meter.
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