Ob die von Handys beim Telefonieren ausgesandte Strahlung gesundheitsschädlich ist, darüber streiten seit Jahren die Experten (ZDNet berichtet laufend). Nun scheint Bewegung in die Diskussionen zu kommen. Nach Angaben des „Spiegel“ hat ein Neurologe aus Baltimore Motorola und Verizon Communications verklagt, weil sein bösartiger Gehirntumor durch die Strahlen des Handys ausgelöst worden sein soll. Die Höhe der Klage: 800 Millionen Dollar, also rund 1,7 Milliarden Mark.
Der 41-jährige Chris Newmann ist vor zwei Jahren an einem Tumor hinter dem rechten Ohr erkrankt. Seine Anwältin gibt an, dass ihr Mandant über Jahre hinweg mehrmals am Tag mit dem Handy telefonierte, um für seine Patienten erreichbar zu sein.
Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde FDA gibt es keine Beweise für diesen Zusammenhang, aber auch keine dafür, dass die Benutzung von Handys ohne Gesundheitsrisiko möglich ist.
Im April hatte eine britische Verbraucherorganisation herausgefunden, dass die Freisprechanlagen mit kleinem Knopf-im-Ohr und Mikrofon die Strahlung noch verstärken, indem sie die bestehende Belastung kanalisieren.
Das Verbrauchermagazin „Which?“ hat zwei solcher Kits im Labor getestet. Das eine stammte von British Telecom Cellnet, das andere vom Carphone Warehouse. Beide erhöhten die Strahlenbelastung auf das Gehirn des Benutzers drastisch.
Die Verbraucherschützer sagen, dass internationale Studien zum Gesundheitsrisiko der Strahlung bei Mobiltelefonen nach wie vor in Bearbeitung seien. Es gäbe zwar immer noch keinen erwiesenen Kausalzusammenhang zwischen Strahlung und Krebserkrankungen, Gendefekten und Gesundheitsrisiken. Allerdings gibt es soviele Meinungen über die Gesundheitsgefahren von Mobiltelefonen wie Studien.
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