Eine Zerschlagung des Softwareherstellers Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) hätte erhebliche negative Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, urteilt die Marktforschungs- und Beratungsgesellschaft Giga Information Group.
Schon heute litten Privatverbraucher und Unternehmen unter den Folgen des Kartellrechtsprozesses, schreibt Giga in einer gerade veröffentlichten Studie. Wichtigster Grund für die düstere Prognose, die durch das jüngste Kartellverfahren der EU gegen Microsoft neue Nahrung erhalten hat: Verzögerungen bei der Entwicklung neuer Softwareprodukte und dadurch entstehende Produktivitätsverluste in der Wirtschaft.
Die späte Auslieferung von Windows 2000 führt Giga schon teilweise auf das Gerichtsverfahren zurück. Künftig müssten sich die Anwender auf noch längere Verzögerungen bei neuen Produkten einrichten, meinten die Auguren.
Sinkende Softwarepreise erwartet die Giga Information Group aufgrund einer Zwei- oder gar Dreiteilung der Gates-Company nicht. Nach Einschätzung der Berater wird Microsoft auch künftig zunächst Wettbewerber mit Niedrigpreisen aus einem Marktsegment heraus verdrängen, um danach das Preisniveau anzuheben.
Microsoft.Net bezeichnen die Berater als „goldene Brücke“ zwischen der Windows-Ära der Vergangenheit und der allumfassenden Vernetzung der Zukunft. Der „Trick“ laut Giga: Microsoft wird bei einer eventuellen Aufspaltung sein Net-Konzept nicht in der Windows-Company ansiedeln, sondern in der Applikations- und Internet-Division. Dann bliebe in der gerichtlich erzwungenen eigenständigen Windows-Gesellschaft lediglich noch ein Rest alter Betriebssystemtechnologien ohne langfristige Marktrelevanz übrig, urteilt die Giga Information Group.
Zum Kartellrechtsverfahren gegen Microsoft hat ZDNet ein Diskussionsforum eingerichtet, in dem Befürworter und Gegner des Prozesses debattieren können. Ein Spezial zum Prozess und den Folgen finden Sie unter „Der Microsoft-Prozess – das Urteil und die Folgen„.
Kontakt:
‚Giga Information Group , Tel.: 001441923/3544 05
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