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Linux-Office-Attacke gegen Microsoft

Jetzt ist es amtlich: Mitglieder der kürzlich gegründeten Gnome Foundation wollen ein alternatives Office-Paket schnüren, um die marktbeherrschende Stellung der Microsoft-Produkte (Börse Frankfurt: MSF) zu brechen (ZDNet berichtete). Dabei haben sich nicht irgenwelche Nobodys zur „wilden 13“ zusammengeschlossen, sondern Schwergewichte wie unter anderem IBM (Börse Frankfurt: IBM), Compaq (Börse Frankfurt: CPQ), Hewlett-Packard (HP; Börse Frankfurt: HWP) und Sun (Börse Frankfurt: SSY).

Die Verantwortlichen für das Gnome-Projekt sagen, sie hätten genug davon, dass Microsoft sich weigert, alle APIs (Application Programming Interfaces) für Office und Windows zu veröffentlichen und somit den freien Wettbewerb behindert. Das Projekt macht sich für die Gnome (GNU Network Object Model Environment) Nutzerumgebung stark, die auf zahlreichen Unix- und Linux-Varianten läuft. Die Gnome Foundation will nicht nur die Federführung bei der Entwicklung einer Open-Source Gnome-Schnittstelle übernehmen. Darüberhinaus ist Gnome Office geplant, das aus den Open-Source-Komponenten von Staroffice besteht. Diese werden von Sun bereitgestellt.

Helix Code wird „Evolution“ als alternative Group- und Messaging-Software zu MS Outlook und Lotus Notes entwickeln. Eazel wird den grafischen Open-Source File-Manager beisteuern. Auch enthalten: Mozilla, die Open-Source-Version des Netscape Navigators. IBM will Sash beisteuern, ein Open-Source Entwicklungs-Tool, dessen Quellcode erst kürzlich veröffentlicht wurde. Und schließlich: Das Bonobo Component-Projekt sowie GTK Toolkit Work.

„Der Gnome-Desktop wird den Mozilla-Browser in den Nautilus Filemanager integrieren“, sagte der Vizepräsident für Entwicklung bei Eazel, Bud Tribble. „Der User wird sein lokales Laufwerk, das Netzwerk und dessen Services auf einen Blick sehen.“

Unterstützung kommt von den Hardwareherstellern: Compaq hat angekündigt, die Gnome-Umgebung auf seine Ipaq-Handhelds zu bringen. HP, IBM und Sun wollen Gnome als Zusatz zu ihrer herkömmlichen Desktop-Umgebung auf der Unix-Plattform anbieten.

Wann die Gnome-Userumgebung nutzbar sein wird ist noch unklar. Sun will bis Ende des Jahres eine frühe Test-Version auf Solaris bringen. Eine solidere Variante soll bis Mitte 2001 folgen. Außer den oben genannten Branchenriesen arbeiten Helix Code, Collabnet, Gnumatic, die Object Management Group, Red Hat, VA Linux Systems und die Free Software Foundation bei dem Projekt mit.

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ZDNet.de Redaktion

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