Wie eine Trophäe hielt die Viag-Geschäftsleitung die erworbene UMTS-Lizenz am Freitag in die Linsen der Kameras. „Wir hatten angekündigt, dass wir eine Lizenz auf jeden Fall bekommen wollten und dieses Ziel haben wir auch erreicht“, freute sich Viag Interkom-Chef Maximilian Ardelt.
Mehrfach äußerte Ardelt Kritik am Vergabeverfahren und an der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE). „Wir haben schon vor der Auktion gesagt, dass wir diese Versteigerung nicht für den besten Weg halten. Die hohen Kosten belasten die Unternehmen und werden den Start von UMTS in Deutschland verzögern.“ Trotzdem rechnet Viag Interkom damit, schon 2005 mit UMTS schwarze Zahlen zu schreiben.
Der Deutschen Telekom warf Ardelt vor, den Preis für die UMTS-Lizenzen unnötig in die Höhe getrieben zu haben. „Hätte der D-Netz Betreiber schon am Montag eine Lösung mit sechs statt fünf UMTS-Lizenzen akzeptiert, dann hätten sich die sechs Bieter rund 30 Milliarden Mark sparen können.“
Von der Bundesregierung forderte der Viag-Boss, jetzt keine unnötigen bürokratischen Hürden aufzubauen: „Eine Umwelt-Diskussion und die Senkung der Strahlengrenzwerte würden den Aufbau der Netze erheblich erschweren. Aus diesem Grund appelliere ich nachdrücklich an den Staat, uns da keine Steine in den Weg zu legen“, sagte Ardelt.
Schon Ende 2002 soll das Viag Interkom Netz UMTS unterstützen. „Im Jahre 2005 wollen wir rund 50 Prozent der deutschen Bevölkerung unsere Dienste anbieten. Langfristig werden wahrscheinlich alle Anbieter UMTS flächendeckend offerieren. Wir streben einen Marktanteil von 15 bis 20 Prozent an“, so der Viag Interkom Chef.
Die größte Sorge in der Viag Interkom Zentrale in München ist die Verfügbarkeit von UMTS-Handys: “ Die skandinavischen, japanischen und deutschen Handyhersteller sind jetzt gefordert, die Geräte 2003 in entsprechenden Stückzahlen zu liefern.“
Aktuelles und Grundlegendes zum Universal Mobile Telecommunication System bietet ein News-Report zum Thema UMTS.
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