Pech für Gnutella und Co: Eine Studie des Xerox Parc in Palo Alto zeigt, dass die User der Tauschsoftware oft gar nicht so uneigennützig und auf das Wohl der Gemeinschaft aus sind, wie sie gerne erzählen. Die Forscher Eytan Adar und Bernardo Huberman behaupten, dass bei Gnutella nur zwei Prozent der User ihre gesammelten, vielfältigen Daten für den Zugriff durch Dritte zur Verfügung stellen. 98 Prozent seien nur Mitläufer des Systems, die versuchen möglichst viele Dateien zu ziehen.
Die Wissenschaftler glauben auch nicht, dass Gruppen wie die Mehrheit der Gnutella-User jemals dazu gebracht werden könnten, pro downgeloadetes Lied eine Gebühr zu bezahlen. „In großen anonymen Gruppen ist es schwierig, spontane Zusammenarbeit zu erzeugen. Gnutella bildet dabei keine Ausnahme. Eine experimentelle Studie des Nutzerverhaltens zeigt, dass das Schnorrertum eher die Regel als die Ausnahme ist.“
Die Forscher vom Xerox Parc haben im August 24 Stunden lang die Aktivitäten von 31.395 Gnutella-Usern beobachtet. Davon haben ungefähr 66 Prozent überhaupt keine Dateien zum Tausch angeboten, 73 Prozent geben zehn und weniger (beispielsweise auch null) Files frei. Da so wenige User mit ihrem Angebot den Dienst überhaupt aufrecht erhalten, aber mit steigenden Nutzerzahlen immer mehr Personen auf die Daten zugreifen wollen, wird die Bandbreite irgendwann knapp. Daher prophezeien die Parc-Forscher, dass Gnutella einmal so langsam wird, dass das System zum erliegen kommt.
Darüberhinaus sei es aufgrund der geringen Anzahl von „Content-Providern“ leicht, diese zu finden und wegen Urheberrechtsverletzungen zu verklagen. Auch das könnte Gnutella einmal den Todesstoss versetzen.
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