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UMTS: „Welche Dienste wollen die Leute?“

Jetzt sind sie vergeben: Die UMTS-Lizenzen, die das Telefonieren der 3. Generation ermöglichen. Die sechs Netzbetreiber wollen Anfang 2003 die ersten Geräte unters Volk bringen, um die Kosten wieder einzutreiben. In München diskutierten am Donnerstag Experten aus Wirtschaft und Politik über „Mobile Commerce nach dem UMTS-Marathon“.

Bettina Horster vom Eco-Verband befürchtet, dass die hohen Lizenzkosten das „zarte Pflänzchen UMTS platt macht. Die Betreiber müssen 69 Millionen Mark pro Monat verdienen, nur um die Lizenzkosten wieder reinzuholen.“

Götz von Stumpfeld, Internet-Experte der grünen Bundestagsfraktion, versicherte, dass die Regierung keinen Einfluss auf die Telekom genommen habe, um die Gebote zu steigern. Konkurrenten hatten der Telekom, die noch zum Großteil im Staatsbesitz ist, vorgeworfen, zu lange für drei Frequenzblöcke geboten zu haben (ZDNet berichtete). „Die Politik ist nicht für das Verhalten der Firmen verantwortlich.“

Dirk Markus, Gründer von Mercateo.com, befürchtet, dass der Massenmarkt für UMTS erst in ein paar Jahren vorhanden sein wird. „Die Wartezeit bis 2003 oder sogar länger werden viele Start-ups nicht überleben.“ Er bezweifelte, dass ein Schönheitswettbewerb – statt einer Auktion – zu niedrigeren Preisen für den Endverbraucher geführt hätte: „Nehmen wir das Beispiel der D-Netze. Die beiden Betreiber Telekom und Mannesmann haben doch am Anfang beide hohe Gebühren für die Nutzung verlangt. Erst als E-Plus und Viag auf den Markt kamen, sanken die Preise.“

In einem Punkt waren sich die Experten einig: Die Branche muss aus dem verpatzten Start von Wap-Diensten lernen und im Auge behalten, was der Endkunde wirklich will. „Die Firmen müssen jetzt anfangen, Angebote für die Endverbraucher zu entwickeln, damit 2003 direkt viele sinnvolle Dienste angeboten werden können“, meinte Horster vom Eco-Verband.

Aktuelles und Grundlegendes zum Universal Mobile Telecommunication System bietet ein News-Report zum Thema UMTS.

ZDNet.de Redaktion

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