Categories: Workspace

Pentium 4: Derzeit langsamer als Pentium III

Auf dem Intel Developer Forum in San Jose in der vergangenen Woche hatte Intel (Börse Frankfurt: INL) seinen jüngsten Pentium-Chip, den Pentium 4, vorgestellt. Unmittelbar nach der Vorstellung begann das Geraune: Ist der P4 langsamer als sein Vorgänger? Die Frage muss zum aktuellen Zeitpunkt mit „Ja“ beantwortet werden: Ganze 20 Prozent kann ein P4 mit gleicher Taktrate langsamer sein als ein herkömmlicher PIII.

Der Grund für diese negative Beschleunigung ist in erster Linie in der noch fehlenden, für den P4 optimierten Software zu suchen: Noch hat kein Hersteller Programme für die neuen SIMD Extensions 2 (SSE2) genannten Instruktionen und die komplett neue Netburst-Architektur inklusive dem überarbeiteten AGP-Interface AGP8x herausgebracht. Wie berichtet erlauben die SSE2 Multimedia parallel auszuführen, was deutliche Geschwindigkeitsvorteile mit sich bringt.

Fazit: Ein in der Taktrate vergleichbarer P4 bringt bei der Nutzung von Word gegenüber einem PIII nur wenige Vorteile – bei der Anwendung eines optimierten Grafikprogramms oder eines Spiels dagegen enorm viel.

Die dem P4 zu Grunde liegende Architektur nennt sich „Netburst Micro-Architekture“. Sie besteht aus 42 Millionen Transistoren, einem 400-MHz-Systembus, einem „Advanced Transfer Cache“, einer „Hyper Pipelined Technology“, „Streaming SIMD Extensions 2“, neuen und erweiterten Floating Point-Befehlen für Multimedia-Darstellungen, einem „Execution Trace Cache“ sowie den neuen Einheiten „Rapid Execution Engine“ und „Advanced Dynamic Execution“.

Die Rapid Execution Technology soll dafür sorgen, dass die arithmetischen Recheneinheiten (Arithmetic Logic Units: ALUs) bestimmte Befehle doppelt so schnell wie der Prozessorkern ausführen können. Die Hyper Pipelined Technology erhöht die Durchsatzrate der Pipeline um ganze 100 Prozent, so Intel. Entsprechend könne man den P4 mit 1,4 GHz starten, wahrend der PIII derzeit mit maximalen Taktraten etwas über einem GHz operiert.

Die Advanced Dynamic Execution genannte Technik sorgt dafür, dass nur die auch wirklich benötigten Befehle ausgeführt werden – mit der dreifachen Geschwindigkeit der früheren P6-Mikroarchitektur. Das neue Cache Subsystem besteht aus einem angeblich effizienteren Level 1 Execution Trace Cache und einem 256 Kbyte fassenden Level 2 Cache, der eine Durchsatzrate von bis zu 48 GByte/s aufweisen soll.

Die Streaming SIMD Extensions 2 erweitern die bekannten MMX- und SSE-Befehle um 144 neue Instruktionen. Der überarbeitete, mit 400 MHz getaktete Systembus kann Transferraten von bis 3,2 GByte/s erreichen – dies bedeutet die dreifache Bandbreite des PIII.

Aktuelles und Grundlegendes zu Prozessoren und Mainboards von AMD über Intel bis Cyrix bietet ein ZDNet-Spezial.

Kontakt:
Intel, Tel.: 089/9914303

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago