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Microsoft überarbeitet deutsche Lizenzen

Microsoft Deutschland hat jetzt die Details seines neuen Lizenzmodells bekannt gegeben, das zum 1. September 2000 im deutschsprachigen Raum in Kraft treten wird. Nötig geworden war die Umstrukturierung durch das Urteil des Bundesgerichtshofs von Anfang Juni, wonach Microsoft das Unbundling seiner Software von der Hardware von DSP-Partnern hinnehmen muss.

Microsoft hat in Deutschland drei Vertriebswege: Die OEM (Original Equipment Manufacturing)-Partner, das sind die großen internationalen Computerhersteller wie Dell, etc. Diese verkaufen spezielle OEM-Versionen der Microsoft-Software vorinstalliert im Bündel mit einem fabrikneuen Computer. Weiterhin gibt es DSP (Delivery Service Partner)-Partner. Das ist der Fachhandel, der ebenfalls eine spezielle Version der Microsoft-Software mit einem neuen PC verkauft. Darüber hinaus ist die Microsoft-Software noch als Paket im Einzelhandel erhältlich. Bis jetzt.

Denn das neue Modell sieht Folgendes vor: Office 2000 Pro, Windows NT 4.0 Server, Windows 2000 Server, Back Office Small Business Server 4.5, Works Suite 2000 und Word 2000 sind nur noch als Einzelhandels-Version, nicht mehr als DSP-Variante erhältlich. Windows 95, Windows 98 Zweite Ausgabe, Windows Millennium, Windows 2000 Professional und Office 2000 Small Business gibt es ab 1. September nur noch in der OEM, beziehungsweise DSP-Version. Weiterhin möglich ist dagegen ein Upgrade, egal in welcher Form. Eine Sonderform bildet Windows NT 4.0 Workstation. Die Software ist noch bis 31. Dezember 2000 als Einzelhandels-Version erhältlich, danach nur noch als Upgrade. Der Vorteil für den Kunden ist, dass er jetzt eine DSP-Version ohne neuen PC erwerben kann.

„Wir haben momentan 10.000 Fachhändler im deutschsprachigen Raum“, sagte Microsoft-Sprecherin Sabine Lobmeier gegenüber ZDNet. „Die verkaufen pro Jahr eine Million PCs. Insofern war für uns die Entscheidung: Was wird am meisten nachgefragt. Und da haben wir dann die Grenze zwischen DSP- und Einzelhandelsware gezogen.“

Wie sich das preislich auf den Verbraucher auswirken wird, konnte Microsoft nicht sagen. „Das werden dann die Fachhändler in den kommenden Tagen bekannt geben“, so Lobmeier. Das durch das Gerichtsurteil bewirkte neue Lizenzmodell im deutschsprachigen Raum bewirkt somit eine Insel-Stellung von Microsoft Deutschland in der übrigen Konzernstruktur. „Die Lizenzmodelle sind weltweit ansonsten einheitlich“, sagte Lobmeier.

Kontakt:
Microsoft, Tel.: 089/31760

ZDNet.de Redaktion

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