Das Europaparlament hat eine Gesetzesvorlage der EU-Kommission angenommen, die zu mehr Wettbewerb in den Ortsnetzen führen soll. Weitere Folgen: Niedrigere Tarife im City-Bereich und somit die Möglichkeit, wieder mehr Wettbewerb in den Flatrate-Markt in Deutschland zu bringen. Das Parlament forderte am Donnerstag, die Neuregelung solle noch bis Ende des Jahres endgültig verabschiedet werden, indem der EU-Ministerrat zustimmt.
Die Mitgliederstaaten sollen verpflichtet werden, für einen so genannten ungebündelten Zugang zu den Teilnehmeranschlüssen zu sorgen. Derzeit liegen diese Zugänge fast überall noch in der Hand der ehemals staatlichen Telekom-Konzerne. Die Konzerne sollen also einzelne Kundenzugänge aus Anschlussbündeln lösen und auf Wunsch einem Konkurrenzanbieter gestatten, den Kupferdraht auf der letzten Meile mitzunutzen. Dem Mitbewerber sollen dabei die gleichen Bedingungen gewährt werden wie dem bisherigen Nutzer des Teilnehmeranschlusses.
Die Neuregelung wird konkret wirksam, wenn beispielsweise die Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) einem Kunden weiterhin Sprachtelefondienste liefert, dieser für das Surfen im Internet aber eine andere Firma gebucht hat. Der Internet-Provider könnte dann von der Telekom die gleichen Großhandelstarife verlangen wie die Telekom der eigenen Tochter T-Online berechnet. Diese Entbündelung soll nach Angaben der EU-Kommission dem Hochgeschwindigkeits-Internet in der Union zum Durchbruch verhelfen und eine der letzten Hürde zur völligen Liberalisierung der Telefondienste beseitigen.
Erst Anfang der Woche hatte die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post eine Anhörung zum Thema Flatrate abgehalten. Eine Entscheidung wird bis Mitte November erwartet (ZDNet berichtete).
ZDNet berichtet in einem News Report zum Thema Flatrates über die neuesten Entwicklungen auf dem Flatrate-Markt und rechnet vor, für wen sich der Pauschaltarif lohnt.
Kontakt:
Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, Tel.: 0228/149921
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