Ein Großteil der Internet-Nutzer in Deutschland will laut einer Forsa-Umfrage nicht für Informationen oder Unterhaltung aus dem Netz bezahlen – 31 Prozent wären dagegen dazu bereit. Laut der am Mittwoch auszugsweise veröffentlichten Umfrage lehnen 69 Prozent der Befragten aber kostenpflichtige Information- oder Unterhaltungsangebote ab.
Diese Umfrage wird durch die Reaktion von ZDNet-Lesern auf die am Dienstag bekannt gegebene Napster-Bertelmann-Allianz bestätigt: „Wenn ich Kohle zahlen muß, ist Schluss.“ Auch einer der drei Entwickler des Musikformats MP3, Karlheinz Brandenburg, zeigte erst vor wenigen Tagen Verständnis für das Gratis-Abgreifen von Daten aus dem Netz: „Kinder, die Musik am Computer machen und ein Jukebox-System haben, stehen vor der Wahl zwischen illegalem Download oder nichts. Dann entscheiden sie sich für den illegalen Weg.“ (ZDNet berichtete)
Laut Forsa zeigten sich Westdeutsche eher zahlungswillig als Ostdeutsche und Selbstständige, Beamte eher als Arbeiter und Angestellte. Mit 79 Prozent sagte die überwiegende Mehrheit der Befragten, sie nutze das Internet „sehr häufig“ oder „häufig“ zur Suche von Informationen. Mit deutlichem Abstand an zweiter Stelle rangierte Online-Banking vor dem Betrachten von Unterhaltungsangeboten oder der Inanspruchnahme von Dienstleistungen.
Unter den befragten Internet-Nutzern mit Handy will sich Forsa zufolge nur gut ein Fünftel ein neues UMTS-Telefon zum Umstieg auf den kommenden multimediafähigen Mobilfunk anschaffen. Männer neigen eher zum Kauf eines solchen Gerätes als Frauen und Westdeutschen eher als Ostdeutsche.
Für die repräsentative Studie befragte Forsa vom 26. bis zum 29. Oktober insgesamt 1005 Internet-Nutzer in Deutschland; die statistische Fehlertoleranz lag bei drei Prozentpunkten weniger oder mehr. Drei Viertel der Befragten besaßen ein Mobiltelefon. In der Umfrage zeigte sich die überwiegende Mehrheit der befragten Nutzer von Internet und Handy nicht bereit, mehr als 100 Mark (gut 51 Euro) monatlich für Internet per UMTS auszugeben. 46 Prozent sprachen sich demnach für Grundgebühren und Nutzungsentgelte bis zu 50 Mark aus. Weitere 41 Prozent der möglichen UMTS-Handykäufer wären demnach bereit, bis zu 100 Mark monatlich auszugeben, und nur 13 Prozent würden auch Kosten über 100 Mark tragen.
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