Die CIA hat einen geheimen Chatroom in ihrem internen Computersystem entdeckt, der zwischen fünf und zehn Jahre existierte. Auf den Seiten tauschten Eingeweihte Informationen über Überwachungsoperationen, schmutzige Witze und grüblerische Gedanken. Die Behörde ermittelt nun, wie es möglich war, diesen Bereich des Computersystems so lange vor offiziellen Untersuchungen geheim zu halten.
Der Zutritt zu diesem Chatroom konnte ausschließlich aufgrund einer Einladung erfolgen. Wer genau den geheimen Bereich eingerichtet hat, ist noch nicht klar. Vermutlich waren es Mitarbeiter der Computer-Infrastruktur aus der Behörde. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Beteiligten eventuell ihre Möglichkeiten demonstrieren wollten. Die Nutzer dagegen kamen aus allen Schichten der CIA, unter anderem auch aus den höheren Chargen. „Das ist ein Problem, weil das einen absichtlichen Missbrauch von Regierungseigentum darstellt. Zudem haben sie versucht, das ganze vor den Systemadministratoren geheim zu halten“, sagte CIA-Sprecher Bill Harlow.
Die Mitglieder des Chatrooms waren sich der Ungesetzlichkeit ihres Tuns wohl bewusst. In manchen Postings hieß es, falls dieser Bereich jemals entdeckt würde, stünden die Teilnehmer sicher auf der Straße. Der Chatroom wurde zuerst bei einem Routine-Sicherheitscheck entdeckt. Die CIA nimmt diese interne Täuschung nicht auf die leichte Schulter. „Wir bestehen auf der Aufrichtigkeit und Objektivität unserer Angestellten, wenn sie mit dem Management der Agentur zu tun haben“, so ein Sprecher. Nach dem Ende der Untersuchung sollen die Strafen für die betroffenen Mitarbeiter festgelegt werden. Einige davon wurden vorübergehend vom Dienst suspendiert.
Der Missbrauch von Computern bei der CIA ist bereits mehrfach öffentlich geworden. So hat der frühere CIA-Direktor John Deutch geheime Informationen auf seinem privaten, nicht ausreichend gesicherten Heim-PC niedergeschrieben. Mit der Maschine war er auch öfters im Internet unterwegs. Die CIA hat zwar herausgefunden, dass damals geheime Informationen gestohlen wurden, konnte aber nicht sagen, welche und in welchem Umfang. Deutch hat die Behörde 1996 verlassen und sich für seine Taten entschuldigt.
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